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Unternehmerabend in Rees Grundstücke im Kreis dringend gesucht

REES · Beim Unternehmerabend der Kreis-Wirtschaftsförderung in Rees ging es ums ein sehr aktuelles Thema: Bauen und bezahlbarer Wohnraum.

 Die Teilnehmer der Runde (v.l.): Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kyupers, Heinz Streuff (Stadt Rees), Peter Schau (Volksbank), Architekt Jürgen Terlinden, Moderatorin Andrea Franken, Thorsten Welmans (Sparkasse), Bürgermeister Christoph Gerwers, Makler Simon Vos und Stefan Kunz (NRW-Bank).

Die Teilnehmer der Runde (v.l.): Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kyupers, Heinz Streuff (Stadt Rees), Peter Schau (Volksbank), Architekt Jürgen Terlinden, Moderatorin Andrea Franken, Thorsten Welmans (Sparkasse), Bürgermeister Christoph Gerwers, Makler Simon Vos und Stefan Kunz (NRW-Bank).

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Am Mittwoch lud die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve zum Unternehmerabend ins Bürgerhaus Rees ein. „Wohnungsbau in Rees, die Bedarfe, Flächen und Programme“ — so hieß das Thema. Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers freute sich über die große Resonanz. Es kamen über 80 Interessierte, die Stühle im Sitzungssaal reichten kaum aus. „Das zeigt, dass das Thema ‚Bauen‘ dem Zeitgeist entspricht“, so Kuypers.

     Bürgermeister Christoph Gerwers (r.) bei seinem Vortrag im gut gefüllten Sitzungsaal des Rathauses.

Bürgermeister Christoph Gerwers (r.) bei seinem Vortrag im gut gefüllten Sitzungsaal des Rathauses.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Bezahlbarer Wohnraum sei in aller Munde, nicht nur in den Ballungsräumen.  Die jüngste Studie zum Wohnungsmarkt im Kreisgebiet zeige auf, dass für den Zeitraum bis 2030 mehr als 20.000 neue Wohnungen notwendig sind. „Rees benötigt 135 öffentlich geförderte und 233 frei finanzierte Wohnungen“, erklärte der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers.

Das Kommunale Bodenmanagement der Stadt soll dafür sorgen. So wird etwa Baurecht nur für Grundstücke erteilt, wenn die Stadt nach Abzug der Erschließung mindestens zu 50 Prozent Eigentümerin der Nettobaufläche ist. Ziel der Stadt ist es, kontinuierlich Bauland anbieten zu können und das zu sozialverträglichen Konditionen. Gerwers sprach von verschiedenen Bauprojekten, unter anderem an der Weseler-, Empeler- und Kassmöllstraße, Raadts Wäldchen, Stadtgartenquartier am Delltor, Projekte in Haldern, „Wohnen am See“ und Rükenbuschfeld in Millingen, wo 22 Bauplätze bereits verkauft sind — zu 125 Euro pro Quadratmeter. Familien bekommen pro Kind drei Euro Rabatt. Hier sind noch 20 Bauplätze in privater und 30 in städtischer Hand übrig. „In drei bis fünf Jahren werden sie verkauft sein. Die Stadt ist hier noch zusätzlich Eigentümerin von 1,4 Hektar Baufläche“, sagte Gerwers. Insgesamt seien 245 Grundstücke zu erwarten. Im öffentlichen Wohnungsbau stehe es zurzeit noch auf Null. Das habe man im Auge, hier wolle man bedarfsgerecht für die Reeser Bürger Wohnraum schaffen. „Da haben wir schon verschiedene Ideen, das ist aber noch nicht spruchreif.“

Stephan Kunz von der NRW.Bank, Peter Schau, Mitarbeiter der Volksbank Emmerich-Rees, und Thorsten Welmans von der Sparkasse Rhein-Maas sprachen über die Finanzierung einer Immobilie. Kunz erklärte, seine Bank biete als Förderbank des Landes Förderprogramme, nicht nur zur Schaffung von Wohnraum sondern auch für einzelne Bauvorhaben wie energieeffizientes Bauen oder altersgerechter Umbau. „Öffentliche Förderungen können auch helfen bei Familien mit mittleren Einkommen, wenn nur wenig Eigenkapital vorhanden ist.“ Schau und Welmans betonten, dass man sich bei der Finanzierung für „Betongold“ gut informieren sollte, aber besonders wichtig sei eine seriöse Beratung durch Fachleute. „Den jetzigen niedrigen Zinssatz sollte man langfristig sichern bei der Finanzierung“, gab Peter Schau den Tipp.

Hans-Josef Kuypers, Bürgermeister Gerwers, Heinz Streuff, Wirtschaftsförderer von Rees, Jürgen Terlinden, Architekt und Vorsitzender des Reeser Wirtschaftsforums, und Simon Vos, Geschäftsführer der Simon Vos Bauträger GmbH, diskutierten anschließend über die Zukunft der Rheinstadt. Der Druck für den Mittelstand sei groß, es fehlen entsprechende Grundstücke, sagte Vos. So mancher wandere nach Emmerich ab. Man müsse alles dafür tun, dass die Bürger sich hier wohl fühlen, sagte Streuff. Dazu gehöre auch ein besseres Gastronomieangebot. Terlinden überlegte, was man mit den Häusern mit großen Grundstücken, die ältere Leute aufgaben, tun könnte. „Wir brauchen neue Ideen und Konzepte, beispielsweise Drei-Generationen-Häuser.“

„Die Reeser tun sich leider schwer mit neuen Möglichkeiten“, stellte Gerwers fest. „Da braucht man Hartnäckigkeit und Geduld und muss oft viel Überzeugungsarbeit leisten. Aber Stillstand bedeutet Rückschritt. Wir müssen dran bleiben, um die Stadt weiter zu entwickeln. Da wünsche ich mir mehr Mut.“

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