ISSELBURG/EMMERICH/REES Mutige Helfer retten Autofahrer

ISSELBURG/EMMERICH/REES · Nach einem Unfall auf der B 67 bewahren mehrere Personen einen 63-Jährigen vor dem Tod in seinem Auto.

Unfall In Isselburg
Foto: Michael Scholten

Die Isselburger Feuerwehr war voll des Lobes: "Wir ziehen unseren Hut vor so viel Zivilcourage und Einsatz", postete der Löschzug am Samstag auf Facebook. Einige Stunden zuvor waren die Wehrmänner zusammen mit den Löschzügen  Anholt und Werth, der Bocholter Feuerwehr sowie dem THW auf der B67 bei einem schweren Unfall im Einsatz, der um ein Haar fast ein Todesopfer gekostet hätte. Nur dem beherzten Eingreifen von mehreren Ersthelfern war es zu verdanken, dass es nicht so weit gekommen ist.

 Der Unfall hatte sich am Freitag gegen 17.35 Uhr auf der B67 in Isselburg ereignet. Wie die Polizei berichtet, war ein 63 Jahre alter Bocholter mit seinem Pkw in Richtung Bocholt unterwegs. In Höhe des Bachlaufs "Wolfstrang" geriet er aus bislang noch ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr und kollidierte mit dem Kleintransporter einer 66-jährigen Frau aus Münster, die in Richtung Isselburg unterwegs war. Die Frau kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Das Fahrzeug des Bocholters schleuderte im weiteren Verlauf herum und stieß mit dem Pkw eines 32-jährigen Mannes aus Emmerich zusammen, der hinter der Münsteranerin in selber Richtung fuhr. Das Fahrzeug des Bocholters fing unmittelbar nach dem Unfall Feuer.

 Mehrere couragierte Ersthelfer versuchten sofort, den 63-Jährigen aus seinem Wagen zu befreien. Es gelang den Helfern, den Mann zumindest neben seinen Pkw ins Freie zu ziehen. Mit einem Bein blieb der Bocholter jedoch im Wagen eingeklemmt, während das Fahrzeug weiter brannte. Mit einer Menschenkette holten die Helfer Wasser aus dem nahe gelegenen Bachlauf, und mit dem zusätzlichen Einsatz von Feuerlöschern konnte das Fahrzeug gelöscht werden. Der 63-jährige Bocholter wurde durch die Feuerwehr aus seinem Auto befreit. Er erlitt schwere Verletzungen und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. Die 66-jährige Frau aus Münster verletzte sich ebenfalls schwer, der Mann aus Emmerich blieb unverletzt.
   Bei der spektakulären Rettungsaktion erlitten auch sechs der Ersthelfer Verletzungen durch das Einatmen von Rauchgas. Sie wurden ins Spital gebracht. Zwei von ihnen, ein Bocholter (36) und ein 22-Jähriger aus Selm, mussten im Krankenhaus stationär aufgenommen werden. Die anderen Vier - ein 40-Jähriger aus Bedburg-Hau, eine 30-jährige Reeserin, ein Rheder (29) und ein 33 Jahre alter Emmericher - konnten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Der Sachschaden wurde mit etwa 25.000 Euro angegeben. Die B67 wurde zur Unfallaufnahme für mehrere Stunden voll gesperrt.

 Die Feuerwehr Isselburg postete: "Vielen Dank an die Ersthelfer, die vorbildlich gehandelt haben. Wir wünschen allen Beteilgten eine gute Genesung."

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