Kommunalwahlen 2020 Neue Wählergemeinschaft will in Rees im Herbst antreten

Rees · In Rees soll in Kürze eine Unabhängige Wählergemeinschaft gegründet werden. Die neue politische Kraft will bereits im September zu den Kommunalwahlen antreten. Im Kreisgebiet ist sie mittlerweile schon in 14 Räten vertreten.

 Blick auf den Reeser Rat. Gut möglich, dass ab Herbst eine fünfte Kraft mit am Tisch sitzt.

Blick auf den Reeser Rat. Gut möglich, dass ab Herbst eine fünfte Kraft mit am Tisch sitzt.

Foto: Montage: Michael Scholten

Wird in Rees nach den Kommunalwahlen im September eine fünfte politische Kraft im Rat vertreten sein? Das wäre gut möglich, denn es soll sich nach Karneval eine Unabhängige Wählergemeinschaft in der Stadt gründen.

Anfang Februar gab es in Rees ein zweites Informationstreffen, zu dem die Vereinigten Wählergemeinschaften des Kreises Kleve (VWG) eingeladen hatten. Während die Resonanz bei einer ersten Zusammenkunft im November in Haldern noch mau war, kamen zum Folgetreffen bereits acht Interessenten, die sich künftig politisch in der Stadt engagieren wollen. Wie die stellvertretende Vorsitzende der VWG, Patricia Gerlings-Hellmanns, der RP am Dienstag auf Nachfrage sagte, wollen diese acht Reeser jetzt auch eine Unabhängige Wählergemeinschaft gründen.

Politisch verorten sich die Wählergemeinschaften in der Mitte. „Wir sind für alles offen, bis auf rechte Gesinnung“, sagt Patricia Gerlings-Hellmanns. Dabei könne es durchaus sein, dass die politische Gewichtung von Ort zu Ort unterschiedlich ist. Gut möglich also, dass sich eine Wählergemeinschaft eher auf soziale Belange konzentriert, während sich eine andere vielleicht eher „grüne Themen“ vornimmt. Dies hinge von den Protagonisten vor Ort ab. Kinderbetreuung, Schulbusverkehr, Wohnungsbau, Anliegergebühren und Straßenbaubeiträge – all dies könne auf der Agenda stehen.

„In einer Wählergemeinschaft ist es so, dass jeder sich einbringen kann, und dass alle Themen angesprochen werden können. Nicht wie in einer Partei, wo nur die eigenen Parteithemen besprochen werden und andere Themen anderen Parteien überlassen werden“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende.

Das Hauptziel der Wählergemeinschaften sei jedoch mehr Transparenz und Mitbestimmung in den Räten und den Stadtverwaltungen. „Wir wollen, dass die Bürger besser mitgenommen werden“, sagt Patricia Gerlings-Hellmanns. In jeder Kommune seien den Bürgern die gleichen Themen wichtig, zum Beispiel die Abschaffung von Seilschaften und die Intransparenz von Parteien, aber auch Themen, die zum Beispiel Baurechte oder Kindergartenregulierungen betreffen.

Im Kreis Kleve gibt es bereits 14 Unabhängige Wählergemeinschaften, eine weitere ist in Gründung. Rees wäre dann die 16. Ortsgruppe. In allen Städten des Kreisgebiets, in denen sie bislang antrat, wurde sie auch in den Rat gewählt. Besonders erfolgreich war sie dabei in Kalkar. Auf Anhieb kam sie dort auf 33 Prozent und holte somit 13 Mandate für den Rat.

In Rees lautet das Ziel zunächst einmal, bei den Kommunalwahlen im Herbst antreten zu können. „Zeitlich ist das kein Problem“, sagt Patricia Gerlings-Hellmans. Jedoch müssen die politisch Aktiven dann auch die Wahlkreise besetzen können.

In fast allen anderen Kommunen des Kreises Kleve ist dies nahezu problemlos gelungen. Und wo es noch keine Wählergemeinschaft gibt, soll möglichst noch in diesem Jahr eine gegründet werden. Ausnahme ist Emmerich, denn dort gibt es mit der Bürgergemeinschaft (BGE) bereits seit über zwei Jahrzehnten einen von Parteien unabhängigen politischen Verein. „Dort würden wir nur aktiv werden, wenn es den ausdrücklichen Wunsch dafür in der Stadt gäbe“, sagt Patricia Gerlings-Hellmans.

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