Emmerich Ulrich: Sekundarschule wäre damals richtig gewesen

Emmerich · Schulpolitischer Sprecher der CDU appelliert an Rat: "Unideologisch nach Lösungen suchen"

Der schulpolitische Sprecher der Emmericher CDU-Fraktion im Rat, Herbert Ulrich, hat sich in einem Schreiben an die Presse zur Schulpolitik in Emmerich geäußert. Mit Blick auf den Umzug der Europa-Hauptschule nach Elten plädiert er für ein Innehalten der Politik und gemeinsame Bemühungen, neue Beschlüsse für Emmerich zu fassen.

"Manchmal ist es schon bitter, wenn man fünf Jahre nach langer Schuldiskussion über Gesamt- oder Sekundarschule in Emmerich Recht zu behalten scheint", schreibt Ulrich.

Und weiter: "Mein damaliges Eintreten für eine Sekundarschule statt der Gesamtschule scheiterte an einer einzigen Stimme im Rat!" Ulrich rechnet vor: "Eine Sekundarschule hätte uns den teuren Gesamtschulneubau erspart, die Realschule erhalten, den Hauptschulumzug unnötig gemacht, die Abwanderung von Emmericher Kindern nach Rees verhindert und die Unsinnigkeit von zwei konkurrierenden, aber inkompatiblen gymnasialen Oberstufen obsolet gemacht. Ganz zu schweigen von vielen ,fehlgeleiteten' Schullaufbahnen: Kinder werden zum Gymnasium geschickt, obwohl die Grundschulgutachten nur eine Realschulempfehlung ausweisen."

Die Enttäuschung unter Eltern und Kindern sei nur zu verständlich, wenn nach zwei Jahren die Schule gewechselt werden müsse, ebenso verständlich der Unmut der Gesamtschule, die plötzlich viele neue Schülerinnen und Schüler und volle siebte Klassen bekomme.

Ulrich appelliert an die Vertreter im Rat: "Ist jetzt nicht der Zeitpunkt gekommen, unideologisch und vorurteilsfrei nach Lösungen zu suchen? Lösungen, die sowohl der Gesamtschule als auch dem Elternwillen der jetzigen Generation gerecht werden ? Lehrt uns nicht das aktuelle Beispiel Kleve, wie Elternproteste gegen eine zwangsweise Zuteilung von über 60 Kindern zu Schulen, die sie nicht gewählt haben, Erfolg haben, wenn Vernunft bei den Handelnden in Rat und Verwaltung einkehrt?

(RP)
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