Projekt der Hochschule Rhein-Waal U-Boot-Teams gehen im Embricana auf Tauchstation

Emmerich · Zwei Studentengruppen der Hochschule Rhein-Waal testen im Emmericher Freizeitbad ihre selbst konstruierten U-Boote.

 Trainigseinheit des Submarine-Teams im Embricana.

Trainigseinheit des Submarine-Teams im Embricana.

Foto: Stadtwerke

Langsam taucht das grau-orange U-Boot aus dem Wasser auf. Ein Deckel geht auf und die Pilotin klettert aus dem Gefährt. Wenige Minuten später heben fünf Studenten das U-Boot vorsichtig aus dem Wasser und positionieren es millimetergenau auf dem Transportständer am Beckenrand. Eine weitere Trainingseinheit des Submarine-Teams der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) im Emmericher Freizeit- und Sportbad ist vorüber.

Seit Ende 2018 unterstützt das Embricana das HSRW-Submarine-Team. Einmal monatlich haben die Studenten der Fakultät „Technologie und Bionik“ die Gelegenheit,  außerhalb des regulären Badebetries ihr selbst konstruiertes U-Boot im Sportbecken des Schwimmbades zu testen. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, hier trainieren zu dürfen. So konnten wir auch in den Wintermonaten testen und unser U-Boot weiterentwickeln“, freut sich Professor William Megill, der das Studierendenprojekt 2012 an der Hochschule Rhein-Waal ins Leben rief und seitdem betreut.

Aktuell trainieren zwei Teams im Embricana. Das 2019-Team, das sich in diesem Jahr erstmals mit der Technischen Universität Delft an der französischen Mittelmeerküste bei einem Rennen im offenen Gewässer messen wird – und das 2020-Team. Das möchte 2020 nach England reisen und am European Submarine Race teilnehmen, wo die Hochschule Rhein-Waal in den vergangenen Jahren mehrmals vordere Plätze belegte.

Um die Erfolge wiederholen zu können, ist noch viel Arbeit notwendig. Denn um zum European Submarine Race zugelassen zu werden, müssen die jungen Männer und Frauen ihr Boot selbst konstruieren und bauen. Die Entstehung  muss durch Berichte, Bilder und Videos dokumentiert werden.

Im Sportbecken des Embricana, das mit einer Beckentiefe von 3,65 Meter beste Voraussetzungen bietet, testen beide Teams aktuell mit dem Trainings-U-Boot. Die aus den Übungseinheiten gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Konstruktion der neuen U-Boote mit ein.

Während das diesjährige Team für die Fahrt im offenen Meer den Fokus auf die Entwicklung von Navigationsinstrumenten legt, will das 2020-Team sich auf mehr Schubkraft konzentrieren. Die zusätzliche Kraft soll durch die doppelte Anzahl an Flossen (vier Paar) erreicht werden. Außerdem wird das U-Boot aus einem neuen Material gebaut. „Wir werden den Kunststoff PETG und Kork verwenden. Dank dieser Stoffe ist das Boot dann komplett recycelbar“, erklärt William Megill.

(RP)
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