Emmerich Traum geplatzt: Kein WES für Kreis Kleve

Emmerich · Der Kreistag in Kleve hatte den Antrag gestellt, dass Autofahrer auch im Kreis Kleve wieder das WES-Kennzeichen bekommen können. Der Kreis Wesel hat geprüft. Jetzt wurde das Projekt gestoppt. Es sei nicht praktikabel, heißt es.

 Vor allem Reeser und Emmericher hätten sich sicher über ein WES-Kennzeichen gefreut. Schließlich galt dieses Nummernschild früher in den Kommunen. Aber offenbar wäre es zu aufwändig gewesen, die Schilder in den beiden Nachbarkreisen abzugleichen.

Vor allem Reeser und Emmericher hätten sich sicher über ein WES-Kennzeichen gefreut. Schließlich galt dieses Nummernschild früher in den Kommunen. Aber offenbar wäre es zu aufwändig gewesen, die Schilder in den beiden Nachbarkreisen abzugleichen.

Foto: Archiv

Der Traum vom eigenen Kennzeichen für jede Kommune war bekanntlich geplatzt. Nachdem es vor einiger Zeit zunächst geheißen hatte, dass für jede Stadt eine eigene Wunsch-Autonummer möglich sei, wurde dieser Plan schließlich wieder von den Behörden gekippt. Nur Kennzeichen, die es bereits gab, sollten erlaubt sein. Doch selbst das sollte zunächst im Kreis Kleve nicht möglich sein. Denn die Kreisverwaltung hatte das Bestreben gestoppt, alte Schilder zu reaktivieren.

Während in den Nachbarkreisen DIN, BOH oder MO wieder auflebten, blieb es im Kreis Kleve erst einmal beim KLE. Doch dann setzte auch hier ein Umdenken ein. Der Kreistag beschloss, wie berichtet, im Mai, die alten Kennzeichen wieder zu erlauben. Damit wurde der Weg für das GEL-Kennzeichen frei. Von dieser Möglichkeit haben auch bereits eine Reihe von Autofahrern Gebrauch gemacht. Gleichzeitig hatte es den Beschluss gegeben, auch das WES-Kennzeichen im Kreis wieder zu erlauben. Schließlich prangte dieses Nummernschild früher an den Wagen aus Emmerich und Rees. Der Kreis wollte nostalgischen Autofahrern damit die Gelegenheit geben, sich wieder dieses alte Kennzeichen zuzulegen.

Doch auch dieser Traum ist geplatzt. "Aus praktischen Gründen ist es nicht umsetzbar, dass das WES-Schild auch im Kreis Kleve verfügbar ist", erläutert Kreissprecherin Ruth Keuken.

Problem bei der Sache war nämlich, dass nicht einfach zwei Kreise unabhängig voneinander Nummernschilder ausgeben können. Das hätte dazu führen können, dass manche Kennzeichen doppelt vergeben werden. Schließlich könnte nicht einfach der eine Kreis auf die Datensätze des anderen Kreises zugreifen. Schon aus Sicherheitsgründen. Um Doppelt-Vergaben zu verhindern, sollte es eine vertragliche Vereinbarung mit dem Nachbarkreis Wesel geben. Ziel sollte sein, dass Wesel ein bestimmtes Schilder-Kontingent für Kleve zur Verfügung stellt. Angedacht war, bestimmte Buchstabenkombinationen oder fortlaufende Ziffern für Kreis Klever Bürger zu reservieren. Auf Antrag des Kreises Kleve hatte man dies im Weseler Kreishaus geprüft. "Schließlich hat sich ergeben, dass eine Umsetzung zu kompliziert wäre. In beiderseitigem Einvernehmen haben sich die Kreise entschieden, auf das WES-Kennzeichen in Kleve zu verzichten", so Ruth Keuken.

Das hätten übrigens nicht nur Autofahrer aus Rees und Emmerich, sondern alle Fahrzeugführer aus dem Kreis Kleve nutzen können. Genau wie es derzeit möglich ist, dass alle im Kreis Kleve ein GEL-Schild bekommen können, auch wenn sie gar nicht in Geldern wohnen.

Ohnehin wird es auf Dauer automatisch mehr Kreis Klever mit WES-Kennzeichen geben. Denn inzwischen ist es so, dass kein Autofahrer mehr sein Kennzeichen wechseln muss wenn, wenn er in einen anderen Kreis zieht. Weseler dürfen also ihr WES mitbringen.

(RP)
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