Rees Trauer um Pater Thomas

Rees · Der beliebte Geistliche ist am Montag im Alter von 77 Jahren gestorben. Seine herzliche und offene Art kam bei den Gäubigen an. Der gebürtige Niederländer hatte zunächst eine Lehre zum Bürokaufmann absolviert.

 Diese Bild entstand vor fünf Jahren, kurz vor dem Ordensjubiläum Pater Zantens. Der beliebte Geistliche hält seine Briefmarkensammlung in Händen. Marken aus den Niederlanden und dem Vatikan hatte er besonders gerne. Klaus-Dieter Stade

Diese Bild entstand vor fünf Jahren, kurz vor dem Ordensjubiläum Pater Zantens. Der beliebte Geistliche hält seine Briefmarkensammlung in Händen. Marken aus den Niederlanden und dem Vatikan hatte er besonders gerne. Klaus-Dieter Stade

Foto: Stade Klaus-Dieter

Es gab nicht wenige, die vor allem wegen ihm den Gottesdienst am Sonntag in Aspel in der Kapelle besuchten. Pater Thomas van Zanten war wegen seiner ruhigen, herzlichen Art bei den Leuten beliebt. Auch er suchte immer den Kontakt zu den Menschen, auch auf dem Gelände des Halderner Open Air war er öfter zu sehen. Jetzt ist Pater Thomas im Alter von 77 Jahren gestorben.

"Das Gefühl, zum religiösen Leben berufen zu sein, ist im Laufe der Jahre gewachsen", hatte Pater Thomas einmal auf die Frage geantwortet, warum er Priester und Ordensmann geworden ist. Vor 55 Jahren legte er sein Ordensgelübde - Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit - ab und wurde Pater der Ordensgemeinschaft Oblati Mariae Immaculatae, wurde ein Oblate von Maria.

Am 12. August 1940 wurde er im niederländischen Aalsmeer geboren, wuchs im nahegelegenen Kuddelstaart auf und besuchte dort die Pfarrei-Schule. Sein Leben in der Familie mit sechs weiteren Geschwistern war katholisch geprägt: Er war aktiv als Messdiener und in der Jugendarbeit der Gemeinde, gehörte der CAJ (Katholische Arbeiter-Jugend) und der KAB an. "Damals wurde der Grundstein gelegt", so der Pater.

Aber zunächst absolvierte er eine Lehre zum Bürokaufmann in der Aalsmeerer Blumenversteigerung und bildete sich in der Abendschule weiter zum Handelskorrespondenten, denn Fremdsprachen wie Deutsch, Französisch und Englisch lagen ihm. War es Zufall oder "ein Fingerzeig Gottes", dass er in einer Zeitung eine Anzeige der Kongregation der Oblaten fand, die um "Spätberufene" für den Priesterberuf warb? Er stellte sich 1958 in der Kongregation Regina pacis vor, wurde angenommen und machte in Duiven sein Abitur nach. Die einjährige Noviziatszeit verbrachte er in Sevelen bei Venlo, bevor er das Gelübde ablegte. Es folgte das theologische Studium in Belgien, wo seine Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil waren, weil er im flämischen Teil studierte und im französischsprechenden Brüssel ein Praktikum absolvierte. Nach einem Jahr Nimwegen und einem Jahr Utrecht wurde er am 17. Mai 1969 in der St. Paulus Kirche in Capelle aan der Ijssel zum Priester geweiht.

"Ich war als Kaplan in Rotterdam tätig, als ich im Rahmen der ,Europäischen Priesterhilfe' nach Siegen kam, wo ich den erkrankten Priester unterstützte", erinnert sich Pater Thomas. Als erste eigene Pfarrstelle 1972 betreute er in einem Ort mit 15000 Einwohnern eine 1400-Seelen-Gemeinde. "Eine echte Diaspora-Situation." Danach war er 20 Jahre lang Pastor in Trier. "Eine schöne Zeit", so der Pater, der dort auch stellvertretender Dechant vom Dekanat Trier-Nord war, bevor er zehn Jahre lang Pastor in Issum-Sevelen war. 2001 ging er in den Ruhestand, wohnte zunächst in Aspel. Er lebte im betreuten Wohnen gegenüber dem Altenheim St. Marien und brachte sich so lange es ging, ins Gemeindeleben ein.

Das Requiem für Pater Thomas findet am Mittwoch, 13. Juni, um 10.30 Uhr in St. Georg Haldern statt, anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof, Isselburger Straße.

In St. Antonius Sevelen wird am morgigen Samstag, 9. Juni, um 18 Uhr für ihn ein Gedenkamt gehalten. Auch dort ist er wegen seiner herzlichen und offenen Art bis heute in Erinnerung geblieben.

(zel)
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