Emmerich Terörde bittet um Vertragsauflösung
Emmerich · Emmerichs Wirtschaftsförderer will sich beruflich verändern. Spielen Reibereien, fehlendes Geld und die Politik eine Rolle?
Beobachter sind erstaunt, weil Terörde noch gar nicht lange bei der Stadt arbeitet. Andererseits zeigen sie Verständnis. Terörde beantwortete keine weiteren Fragen. Nur dass er sich beruflich veränderte wolle. "Ansonsten ist jetzt alles im Fluss. Die Gesellschafter müssen entscheiden."
Terörde trat am 1. Juli 2016 seine Arbeitsstelle an. Mit dem damals 44-Jährigen verbanden sich Hoffnungen. Der studierte Diplom-Geograf hat sich berufsbegleitend zum Immobilien-Ökonom weitergebildet und hat zehn Jahre in Düsseldorf bei der Deutschen Immobilien Leasing gearbeitet.
Dieses Fachwissen war das, was für Emmerich wichtig schien. Auch mit Blick auf das so genannte Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) stehen, mit dem Verwaltung und Politik die Schwerpunkte ihres künftigen Handels festlegten. Und mit dem es möglich ist, Fördergelder für die Stadtentwicklung zu beantragen. Genau mit Blick auf Terördes berufliches Wissen machten CDU und BGE im Sommer des vergangenen Jahres den Vorschlag, mit einem Millionen Euro schweren Sonderprogramm in die Emmericher Innenstadt zu investieren.
Der Wirtschaftsförderer sollte dabei federführend sein, sich aber möglicherweise in einer neuen Gesellschaft wiederfinden. Das mag Terörde nicht geschmeckt haben, schließlich hätte das wohl vertragliche Veränderungen nach sich gezogen. Bis heute ist das Projekt nicht vorangekommen.
Hinzu kamen Reibereien innerhalb der Gesellschaft zwischen Terörde und Touristikförderin Manon Loock-Braun. Dem Vernehmen nach sind sie mittlerweile beigelegt, weil die Betätigungsfelder von Terörde und Loock-Braun klar aufgeteilt worden sind.
Unzufriedene Stimmen gab es in jüngster Zeit auch in den Ratsfraktionen. Dort wurde bemängelt, dass sich Terörde zu wenig um die Belange des Einzalhandels kümmere und zu wenig Kontakt zu den Unternehmen aufgenommen habe.
In Summe könnte das die Freude an der Arbeit bei Terörde getrübt haben, zumal in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft zwar neun Stellen zu verzeichnen sind. Der Etat mit 450.000 Euro im Vergleich dazu allerdings kaum Spielraum für das ganz große Stadtmarketing lässt. Von der Bocholter Stadtmarketinggesellschaft, für die er vorher tätig war, war er andere Summen gewohnt.
Mehrheitsgesellschafter der Wirtschaftsförderungsgesellschafter ist die Stadt Emmerich, hinzukommen die Stadtsparkasse und über die Hafengesellschaft die Stadtwerke Emmerich.