Rees Tempotest an der Kirche

Rees · Die Deichstraße von Haffen Richtung Rees ist lang und immer wieder Thema. Aktuell hat die Stadt im Ort eine mobile Messanlage auf Wunsch der Bevölkerung aufgestellt. Die RP machte den Test: Wie schnell wird hier gefahren?

Die letzten beiden Unfälle haben die Strecke über den Deich wieder in den Fokus gerückt. Die Polizei hat auch bereits angekündigt, die Geschwindigkeit dort immer mal wieder zu kontrollieren.

An einem Stück der Deichstraße, der nicht auf dem Deich, sondern am Ortseingang liegt, läuft aktuell eine Tempomessung. In der Nähe der Kirche hängt derzeit die mobile Mess-Anlage der Stadt Rees. Hier kann jeder deutlich ablesen, wie schnell tatsächlich in dem Bereich gefahren wird.

"Es gab den Wunsch aus der Bevölkerung, dort die mobile Anlage aufzustellen, weil mancher den Eindruck hat, dass dort häufig zu schnell gefahren wird", berichtet Stadt-Sprecher Frank Postulart.

Die RP machte den Test und beobachtete gestern Morgen von 9.40 bis 9.55 Uhr den Verkehr. Klar ist nach dieser Stichprobe, dass der Bereich auf jeden Fall stark befahren ist. Denn zu einer Zeit, die sicher nicht zu den Hauptverkehrszeiten zählt, passierten 23 Fahrzeuge in 15 Minuten die Anlage Richtung Haffen. Etwa die gleiche Zahl an Autos fuhr aus dem Ort raus. Ihre Geschwindigkeit wird mit dem Gerät allerdings nicht gemessen.

Im Großen und Ganzen hielten sich die Autofahrer an die Tempobegrenzung von 50 Stundenkilometern. Sechs Autos waren zu schnell. Zwei Wagen lagen mit 68 Stundenkilometern an der Spitze. Da das Gerät offenbar manches Fahrzeug auch mehrfach erfasst und das Tempo beim Durchfahren öfter anzeigt, war bei dem Test auch deutlich zu sehen, dass die Anlage auf jeden Fall ein Ziel erreicht: Sie sorgt dafür, dass die Autofahrer auf die Bremse drücken. Ein Wagen, der zunächst mit 68 Stundenkilometern erfasst wurde, hatte bei der zweiten Messung 64 Stundenkilometer auf dem Tacho. Das zeigt aber auch deutlich, dass das Tempo runter vom Deich noch bei weitem höher gewesen sein muss.

Bei ihren letzten Messungen oben auf dem Deich mit dem Spezialgerät hatte die Polizei innerhalb von 90 Minuten sieben Autofahrer geblitzt, die schneller als die erlaubten 70 Stundenkilometer auf dem Tacho hatten. Großes Problem ist vor allem das Überholen auf der kurvenreichen Strecke. Gerade das hatte erst jetzt wieder zu einem schweren Unfall geführt. Ein komplettes Überholverbot auf dem Deich ist derzeit noch kein Thema.

Ein Bereich vor der Bellevue ist durch eine durchgezogene Linie markiert worden – hier gilt das Überholverbot. Aber die Linie ist nach einem Jahr nur noch zu erahnen. Auch das ein Indiz dafür, dass sich selbst in dieser gefährlichen Kurve eine Reihe von Autofahrern nicht an das Überholverbot hält.

(RP)
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