Die Emmericher CDU argumentiert, dass Kosten für Papier und Kopieren reduziert würden, wenn Unterlagen nur noch elektronisch eingestellt werden. Die private Nutzung der Tablet-PC durch die Ratsmitglieder soll möglich sein.

Im Vorfeld der Ratssitzung hatten mehrere Parteien ihre Positionen dargelegt. Peter Hinze, Fraktionsvorsitzender der SPD: "Die Verwaltung soll die Idee der CDU prüfen und uns Zahlen vorlegen. Dann sehen wir, was sich an Geld sparen lässt." Die Stadt stellt die Unterlagen zu Rats- und Ausschusssitzungen ohnehin ins Netz: "Das wird auch von Ratsmitgliedern genutzt." Gert Bartels, Chef der BGE, erklärte: "Wir stehen der Sache aufgeschlossen gegenüber. Wir wollen die technischen Möglichkeiten verstärkt nutzen."

Das sieht man an einer weiteren Idee, die die BGE vertritt. Sie möchte "Emmerich TV" etablieren: Ratssitzungen und öffentliche Veranstaltungen sollen online per "Live Stream" übertragen werden.

Kritik an Emmerich-TV

Darum allerdings gab es im Rat eine längere Debatte. Die Verwaltung hält den technischen und finanziellen Aufwand für zu hoch, rechnet mit jährlichen Kosten zwischen 7000 und 8000 Euro. Zudem könne bei einer Übertragung von Sitzungen die Sachlichkeit schwinden und die Polemik in den Vordergrund treten. Oder, es würden sich Ratsmitglieder gar nicht mehr trauen, sich zu Wort zu melden. "Jeder Zwölfjährige mit ein bisschen Technik zu Hause wäre in der Lage, das aufzuzeichnen und möglicherweise verfremdet wieder anzubieten", gab Martina Lebbing von der Verwaltung zu bedenken.

Die BGE will ihre Idee nun in den kommenden Monaten in überarbeiteter Form noch einmal auf den Tisch bringen.