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Emmerich und Rees Sturm weg, aber Pegel steigen wieder

Emmerich/Rees · Sturmtief Sabine: Große Schäden blieben in Emmerich und Rees aus. Bei Haldern blieb ein Regionalexpress nach einem Oberleitungsschaden liegen. Der Deichverband hat andere sorgen: Er kümmert sich ums Hochwasser.

 Für die Wochenmitte erwartet der Deichverband wieder einen Anstieg der Rheinpegel.

Für die Wochenmitte erwartet der Deichverband wieder einen Anstieg der Rheinpegel.

Foto: dpa/Oliver Berg

Am Ende verschonte der Sturm Emmerich und Rees weitestgehend. Zumindest brachte er nicht das zerstörerische Ergebnis, das zunächst befürchtet worden war.

Aber der Deichverband gibt noch nicht Entwarnung. Die Pegel sinken derzeit zwar, aber Mitte der Woche kommt die nächste Hochwasser-Welle.

     Feuerwehrleute sichern das Baugerüst an der Schulbaustelle Am Brink.

Feuerwehrleute sichern das Baugerüst an der Schulbaustelle Am Brink.

Foto: Markus Balser

Ein erleichterter Feuerwehrchef Martin Bettray bilanzierte am Montagmorgen schmunzelnd: „Unsere Nacht war recht ruhig.“ Zehn Einsätze gab es. Es ging um Baugerüste und Äste so wie am Brink, wo die Feuerwehr am Sonntag das Baugerüst oben auf dem Dach des  Gebäudes abmontierte. Es hielt dem Wind nicht Stand, so dass ein mutiger Feuerwehrmann oben auf der Höhe für Sicherheit sorgte. Natürlich war er gesichert, doch das sah schon gefährlich aus.

Bekanntlich wird das Schulgebäude derzeit abgerissen, so dass das Dach beziehungsweise der Rest davon nicht stabil genug war. „An der van-Gülpen-Straße sind zudem Dachpfannen runtergekommen“, so Bettray. „Aber das ist bei diesen Windgeschwindigkeiten normal.“

Die Halderner Feuerwehr hatte wegen des Sturms knapp 50 Gäste im Gerätehaus. Es handelte sich um Reisende, die nicht mehr weiterfahren konnten. Ihr Regionalexpress war am späten Sonntagnachmittag zum Erliegen gekommen, nachdem im Bereich Haldern ein Baum auf eine Oberleitung gekippt war.

Der Löschzug Haldern evakuierte den Zug, bei der Feuerwehr wurden die Fahrgäste mit Kaffee versorgt. Das Notfallmanagement der Bahn sorgte dann später für die Weiterreise per Bus. Der Nah- und Fernverkehr wurde im Laufe des Sonntags bekanntlich eingestellt. Es war einfach zu gefährlich.

Wie auch in Emmerich und Elten, hatten sich auch die Feuerwehrleute in Rees auf den Sturm gut vorbereitet und einen Bereitschaftsdienst im Gerätehaus eingerichtet. Bis zum späten Abend war die Feuerwehr dort in Alarmbereitschaft. Größere Einsätze gab es zum Glück auch in Rees nicht, sieht man einmal von einem Baum ab, der am Mühlensteg auf ein Nebengebäude kippte.

Für eine Diskussion sorgte am Montag morgen die Entscheidung der Emmericher Stadtverwaltung, dass der Unterricht an den Schulen stattfinden kann. Das hatte sie am Sonntagabend auf ihrer Homepage mitgeteilt. Einige Facebook-Nutzer beklagten sich, dass diese Entscheidung unverantwortlich sei und für die Kinder doch eine Gefahr bestünde.

Eltern stand es natürlich frei, ihre Kinder zuhause zu lassen. Doch das schien eigentlich nicht notwendig, denn der Wind war am Morgen zwar noch heftig. Aber es war kein Sturm mehr, der den Besuch der Schule hätte verhindern können. Auf Facebook zeigten sich Nutzer empört, weil sie ihre Kinder am Montag an der Gesamtschule vom Unterricht abmelden wollten, aber in der Schulerwaltung nicht durchkamen.

Die Reeser Verwaltung hatte anders entschieden und am Wochenende auf ihrer Facebook-Seite erklärt, dass der Unterricht an allen Schulen ausfällt. Für alle Eltern, die auf eine Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind, war diese in der Schule für Montag sichergestellt.

Von den meisten nicht beachtet, leistet der Deichverband derzeit hervorragende Arbeit. Das Schöpfwerk in Emmerich ist im Dauereinsatz. Die Pumpen befördern derzeit 3500 Liter pro Sekunde (!) in Richtung Rhein, damit die Löwenberger Landwehr einen sicheren Pegel hat. Über diese wird ein 70 Quadratkilometer großer Bereich von Emmerich bis nach Haldern entwässert. Nicht nur die Landwirtschaft profitiert davon, sondern auch alle Siedlungen und Städte.

Am Montag morgen lag der Pegel in Emmerich bei 5,82 Meter und damit schon deutlich unter dem höchsten Wert vom vergangenen  Samstag.

Aber der Regen sorgt dafür, dass heute und morgen die Pegel in Köln schon wieder steigen. „24 Stunden später haben wir das hier in Emmerich“, sagt Holger Friedrich. Er ist der Chef vom Deichverband Bislich-Landesgrenze, der auch für Emmerich und Rees zuständig ist.

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