Isselburg Ornithologen prüften Leitungen

ISSELBURG · Stromautobahn: Beim Bürgerfest von Amprion und TenneT gab es viele Infos über das Projekt, das auch den Vogelschutz berücksichtigen musste.

 Leckere Häppchen und Informationen gab es beim Bürgerfest von Amprion zur neuen Stromleitung zwischen Wesel und Doetinchem.

Leckere Häppchen und Informationen gab es beim Bürgerfest von Amprion zur neuen Stromleitung zwischen Wesel und Doetinchem.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Am Freitag nahm Amprion mit TenneT Niederlande die Stromleitung zwischen Wesel und Doetinchem offiziell in Betrieb. Am Samstag wurde zum Bürger- und Familienfest eingeladen. „Auch als Dankeschön an alle, die die Bauarbeiten ertragen mussten“, sagte Katrin Schirrmacher, Leiterin Projektkommunikation bei Amprion.

Zwischen den letzten Masten auf deutscher Seite und dem ersten auf niederländischer waren Zelte aufgebaut für Information und Vergnügungen. Viele Besucher kamen per Fahrrad, die meisten aus den Niederlanden. In einem Zelt konnten die Besucher anhand von Fotos und Filmen die einzelnen Bauabschnitte verfolgen. Auch wurde über den Vogelschutz informiert. „Die Leiterseile der Freileitungen sind schwierig zu erkennen. Deshalb hat Amprion sein Netz von Ornithologen untersuchen lassen. Alle kritischen Leitungsabschnitte wurden mit speziellen Vogelschutzmarkierungen ausgerüstet“, hieß es. Anhand von Anschauungsmaterial erklärte Felix Droste, Netzplaner bei Amprion, wie ein „Isolator“ funktioniert oder wie das Erdseil an der Mastspitze vor Blitzeinschlag schützt. „Ganz schön schwer“, meinte ein Besucher, der ein Teilstück der Seilhalterung anhob. „Da merkt man, was so ein Mast zu tragen hat“, sagte Droste.

„Diese Stromleitung ist eine wichtige Leitung für den europäischen Binnenmarkt. Auf deutscher Seite wurden erstmals Vollwandmasten aufgestellt“, erklärte Pressesprecher Dr. Andreas Preuß. Diese sind rund 60 Meter hoch und mit drei geschwungenen Traversen versehen. Insgesamt 22 Masten kommen auf dem sieben Kilometer langen Teilstück von Millingen bis zur Landesgrenze zum Einsatz.

Bei einer Radtour, die auf E-Bikes angeboten wurde, fuhr Dr. Christoph Gehlen, der bei Amprion für den Leitungsbau verantwortlich ist, mit und beantwortete unterwegs die Fragen der Besucher. Bei den neuen Vollwandmasten handelt es sich um ein Pilotprojekt. „Sie müssen sich jetzt im Betrieb bewähren“, sagte Gehlen. Man prüfe mit so einem Vorhaben die Optionen, um den ‚Werkzeugkasten’ im Leitungsbau zu erweitern. „Unser Ziel ist es, für jedes Projekt die technisch optimale Umsetzung zu finden.“ An verschiedenen Punkten während der Tour konnten sich die Radler die Stromleitung anschauen. Zuletzt blickte man gemeinsam auf einen deutschen und einen niederländischen Masten, der aus zwei einzelnen Pylonen pro Standort besteht. „Wir wollten keine komplett anders aussehenden Masten aufstellen, auch deshalb haben wir uns für den Vollwandmast entschieden“, so Gehlen.

(Monika Hartjes)
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