Emmerich Streit: Nakath hört in Praester Bücherei auf

Emmerich · Grund ist der Fall Weidisch / Olding. Nakath hat "keine Lust mehr", für das Bistum zu arbeiten.

Brigitte Nakath gibt die Pfarrbücherei in Praest auf. Knapp vier Jahrzehnte lang hielt die 60-Jährige den Betrieb aufrecht und steckte viel persönliches Engagement in dieses Ehrenamt, jetzt ist es damit vorbei. Der Grund sind die Entwicklungen rund um Pastor Karsten Weidisch und Kaplan Christian Olding in der Seelsorgeeinheit St. Christophorus / St. Johannes der Täufer.

"Ich bin nicht damit einverstanden, wie das Bistum mit unseren Priestern umgeht", erklärte Brigitte Nakath ihre Entscheidung. Ihr Vorwurf richtet sich direkt gegen die Bistumsvertreter: "Unter diesen Umständen habe ich keine Lust mehr, für diese Herrschaften zu arbeiten."

Auch ihr weiteres ehrenamtliches Engagement stand auf der Kippe. Unter anderem ist sie bei der Caritas in Praest tätig: Sie ist die Chauffeurin für ältere Leute, unternimmt Krankenbesuche, hilft bei der Organisation von Veranstaltungen. "Weil ich so wütend war, habe ich wirklich überlegt – soll ich überhaupt noch etwas für kirchliche Aktivitäten tun?", beschrieb sie ihre Gefühle. "Wie soll man die vom Bistum Münster denn mal wecken?" Letzten Endes entschied sie sich aber dafür, bei der Caritas vorerst doch noch weiterzumachen.

Wie es mit der Bücherei weitergehen soll, weiß sie nicht. "Ich werde jetzt eine Kündigung schreiben", sagte sie. Ein paar Mal werde sie danach noch zur Bücherei kommen, um Medien-Rückgaben abzuwickeln und die Leser zu informieren. Und dann käme es wohl darauf an, ob sich jemand anders findet, der ihre Aufgaben übernehmen will. Ansonsten dürfte das Haus wohl zu bleiben.

Brigitte Nakath hat die Ausleihe der Bücher zwei Stunden in der Woche betreut. Viel Arbeit leistete sie zudem hinter den Kulissen: Sie war zuständig für den Ankauf von neuer Literatur und den Verkauf alter Bücher und hat Aktionen organisiert, etwa zu Weihnachtsmärkten.

Karsten Weidisch und Christian Olding hätten ihre Arbeit gut gemacht, meint Brigitte Nakath, und das Bistum habe sie nicht gut behandelt. "Das ist doch nicht gerecht."

(RP)
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