Emmerich Streit in der Seelsorgeeinheit

Emmerich · Maria Köster hat den Rat der Seelsorgeeinheit St. Christophorus / St. Johannes der Täufer wohl verlassen, weil sie den Eindruck hat, dass die Laien nicht genügend einbezogen werden. Pfarrer Weidisch weist das zurück.

Schwelende Differenzen in Teilen der Pfarrgemeinde haben sich in einem Knalleffekt entladen: Maria Köster, Vorsitzende im Rat der Seelsorgeeinheit St. Christophorus / St. Johannes der Täufer, hat ihren Hut genommen.

Am Dienstagabend wollte sie ihre Gründe gemeinsam mit Pastor Karsten Weidisch und dem weiteren Vorsitzenden des Seelsorgerates, Hermann-Josef Tebaay, bei einem Gespräch im Aldegundisheim darlegen. Zum Termin gab sie jedoch lediglich eine schriftliche Erklärung ab. "Ich, Maria Köster, gebe meine komplette Mitgliedschaft im Rat der Seelsorgeeinheit St. Christophorus/St. Johannes der Täufer auf", heißt es darin.

"Durch Pastor Weidisch als leitender Pfarrer unserer Seelsorgeeinheit hat sich ein anderer Ansatz in der Gemeindepastoral und hier speziell in der Einbeziehung der Laien ergeben. Daraus ergibt sich für mich die oben genannte Konsequenz. Ich wünsche Pastor Weidisch und dem Team Gottes Segen für ihr Tun."

Vorwurf nicht stehen lassen

Pastor Karsten Weidisch reagierte angegriffen: "Diesen Vorwurf kann ich so nicht stehen lassen, so haben wir nie gearbeitet", sagte er. "Es entspricht nicht meinem Ansatz, dass hier nicht zusammengearbeitet wird."

Stein des Anstoßes waren für Maria Köster nach Weidischs Einschätzung Entscheidungen im Taufpastoral gewesen. Während die neuen Beerdigungsregelungen in den verschiedenen Gremien besprochen wurden, seien die Regelungen zum Taufpastoral — auch aus Zeitgründen — allein im hauptamtlichen Team entschieden worden. Man habe die gefassten Beschlüsse an die gewählten Gremien weitergeleitet mit der Bitte, sie mitzutragen.

"Es scheint wohl Kommunikationsprobleme gegeben zu haben, die ich sehr bedauere", sagte Weidisch. "Von Anfang an habe ich immer das Gespräch gesucht, mir sind Offenheit und Transparenz wichtig." Vor einiger Zeit habe Maria Köster bereits ihren Rücktritt angeboten. Er habe sie jedoch gebeten, weiter tätig zu sein, weil er ihre Arbeit sehr schätze.

"Unglücklich über die Situation"

Hermann-Josef Tebaay zeigte sich deutlich betroffen über die Entwicklung. "Seit 2007, seitdem die Seelsorgeeinheit gebildet wurde, habe ich mit Frau Köster sehr gut zusammengearbeitet", so der Praester. "Ich bin sehr unglücklich über die Situation", ergänzte Pastor Weidisch. Er zeigte sich auch enttäuscht darüber, dass es am Dienstagabend nicht mehr zu einem Gespräch kam.

(RP/jul)
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