Emmerich "Stolpersteine" mit tollem Finale

Emmerich · Für einen gelungenen Abschluss der Veranstaltungsreihe zum Projekt "Stolpersteine" sorgten am Freitagabend im gut besuchten PAN-Kunstforum der Chor "Medeklinkers" (zu deutsch "Konsonanten") aus Loenen bei Arnheim und die Instrumentalgruppe "Klezmore".

Beide Ensembles engagieren sich besonders für die jüdische Musik und konzertieren erfolgreich bei verschiedenen Anlässen in den Niederlanden und in Deutschland. "Medeklinkers" besteht aus sechs Frauen- und vier Männerstimmen (Leitung Gert van Harten) und in "Klezmore" spielen Ben Immens (Klarinette), Karin Peters (Akkordeon), Nikolaj Frankjensen (Kontrabass und Percussion) und Thomas Ruffman ("Fidl"). In bunter Mischung erklangen mal melancholische, mal fröhliche jiddische Lieder, die sich im Laufe des zweistündigen Konzertes zu überschäumendem Temperament steigerten.

Musikalisch nachzuempfinden waren Eindrücke aus Kaffeehäusern des Balkans, aus Landschaften Siebenbürgens und der Ukraine, die Stimmung auf einem tibetanischen Markt, Liebesfreud' und -leid der Zigeuner und volkstümliche Tanzszenen bei einer jüdischen Hochzeit. "Musik, die zum Träumen und Tanzen verführt und zum Weinen schön" ist, wie es die Musiker selbst ausdrückten.

Immer wieder entwickelten sich aus behutsam beginnenden Arrangements wirbelnde Synkopen, die vom Publikum von rhythmischem Beifall begleitet wurden. Am Schluss forderten die Besucher eine Zugabe, in die sie selbst als "Vocalisen-Chor" mit einstimmten.

Über den großen Erfolg der Darbietung freuten sich besonders die Organisatoren Irene Möllenbeck und Dr. Klaus Krebber sowie Herbert Schüürmann, die Ludger Heyming besonders herzlich begrüßte.

Das Konzert wurde umrahmt von Lichtbildern, die an die Emmericher Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und an Namen jüdischer Mitbürger, denen die "Stolpersteine" gewidmet sind, erinnerte. Zudem bildete die Ausstellung "verfolgt — geschunden — ausgestoßen — ermordet" mit Werken von Tisa von der Schulenburg und Otto Pankok den Rahmen zum Konzert.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Mai im PAN zu sehen.

(RP)
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