Die "Stolpersteine" sind Betonsteine, auf deren Oberseite sich eine beschriftete Messingplatte befindet. Sie sollen jeweils vor dem Wohnhaus eines NS-Opfers in das Pflaster des Gehweges im Abstand von 1,50 Meter vom Gebäude entfernt eingelassen werden.

Zwischen 60 und 90 Steine

Gunter Demnig hat die Steine bisher in über 500 Städten und Gemeinden sowie im europäischen Ausland verlegt. Im vergangenen Jahr hat er das auch in Rees getan.

Durch das Engagement von Herbert Schüürman hat die Stadt Emmerich die Schicksale ehemaliger jüdischer Mitbürger aufarbeiten können. Vorgesehen war im März deshalb zunächst die Verlegung von 48 Steinen im Gedenken an ermordete Juden.

Dr. Jan Heiner Schneider empfahl aber damals schon, die Initiative auch auf einstige jüdische Mitbürger auszudehnen, die ihre Heimat verlassen mussten. Die Kosten für die Aktion – zunächst 5000 Euro – sollen durch Sponsorengelder finanziert werden, wobei sich bereits der Kreis Kleve bereiterklärt hat, einen Teil zu übernehmen.

Mittlerweile ist die Zahl der Gedenksteine angestiegen. "Zwischen 60 und 90 Steine werden es sein", sagte gestern Michael Rozendaal, der Leiter der Emmericher Kulturbetriebe. Die Steine sollen in der "Woche der Brüderlichkeit" im März 2011 verlegt werden.

Bei diesem Rahmen soll es aber nicht bleiben. "Pro Kultur" hat die Aktion noch ausgeweitet und plant derzeit Lesungen, Ausstellungen, Fahrten sowie Filmvorführungen. Eingebettet sind alle Aktionen in die "jüdischen Kulturtage", die 2011 vom 20. März bis 17. April deutschlandweit stattfinden werden.

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