Kommunalwahl 2020 Landratswahl: Beteiligung in Rees bei knapp 30 Prozent

REES · Nur ein Drittel der Wähler in Rees gab eine Stimme ab. Die meisten votierten auch bei der Stichwahl für Silke Gorißen von der CDU.

 Landrats-Wahlkampf in Rees: Die Plakate zeigen Silke Gorißen und Peter Driessen.

Landrats-Wahlkampf in Rees: Die Plakate zeigen Silke Gorißen und Peter Driessen.

Foto: Michael Scholten

Die Stichwahl um das Amt des Landrats hat in Rees nur wenige Wähler an die Urnen gelockt. Gerade einmal 5417 von insgesamt 18.303 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 29,6 Prozent entspricht.

Besonders kurios war dadurch das Ergebnis im Wahlbezirk 15.2 (Grundschule Mehr). Hier gingen von 312 Wahlberechtigten gerade einmal zwei Wähler ins Wahllokal. Beide stimmten für Silke Gorißen die somit dort auf glatte 100 Prozent kam. Ein Ergebnis, das nach drei Minuten bereits im Internet nachzulesen war.

Wie schon bei der ersten Wahl, bei der Silke Gorißen eine deutliche Mehrheit von 61,5 Prozent der Stimmen in Rees errang, votierten die Reeser Wähler auch dieses Mal bevorzugt für die aus Goch stammende CDU-Kandidatin. Sie kam am Sonntag insgesamt auf 63,6 Prozent der abgegebenen Stimmen in Rees. In absoluten Zahlen erhielt sie 3433 Stimmen, 2698 weniger als beim ersten Wahlgang in Rees.

Der von SPD, Grünen und FDP unterstützte unabhängige Kandidat Peter Driessen aus Bedburg-Hau, der im ersten Wahlgang am 13. September nur 15,7 Prozent in Rees einfuhr und damit sogar noch gut drei Prozent hinter dem zweiten unabhängigen Kandidaten Guido Winkmann lag, holte am Sonntag 30,4 Prozent der Stimmen in Rees. In absoluten Zahlen waren das 1966 Stimmen, immerhin 400 mehr als noch vor 14 Tagen. In zwei Reeser Wahlbezirken hatte Driessen sogar die Nase vorn (2.0 Rheinschule und 7.1 Rheinschule), alle anderen Reeser Wahlbezirke gingen an Silke Gorißen.

Der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers zeigte sich mit dem Ausgang der Wahlen zufrieden. „Ich hätte mir eine Zusammenarbeit mit beiden gut vorstellen können, freue mich aber natürlich besonders über den schönen Erfolg von meiner Parteifreundin Silke Gorißen. Ich bin überzeugt, dass eine Landrätin dem Kreis Kleve gut tut“, sagte er der RP am Sonntagabend.

Dass die Wahlbeteiligung in Rees bei knapp unter 30 Prozent lag, sei zu erwarten gewesen. „Der Landrat ist für viele eben doch weit weg, das haben wir auch bei unseren beiden Wahlkampfständen für die Stichwahl gemerkt. Dabei hat ja die Corona-Krise erst vor kurzem gezeigt, dass der Kreis Kleve eben doch eine wichtige Bedeutung für die Kommunen hat“, sagte Gerwers mit Blick auf die Leiharbeiter-Frage, die für Unstimmigkeiten zwischen der Kreisbehörde und den Stadtverwaltungen gesorgt hatte.

Dass den Briefwählern eine immer stärkere Bedeutung zukommt, zeigte sich auch am Sonntag bei der Stichwahl ums Landratsamt. In den fünf Reeser Briefwahlbezirken gaben 3756 Wähler ihre Stimme ab. Ohne diese Briefwähler hätte die Wahlbeteiligung in Rees sogar unter zehn Prozent gelegen.

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