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Emmerich Sterben der "Storchen-Kinder"

Emmerich · Der kalte Frühling und der kühle Sommerbeginn haben zahlreichen Jungstörchen das Leben gekostet. Von 28 Tieren haben es gerade einmal zehn geschafft. Dauerregen und Gewitter setzen den Weißstörchen auch jetzt noch zu.

 Hans-Gerd Kersten.

Hans-Gerd Kersten.

Foto: Stade, Klaus Dieter

Es ist eine traurige Bilanz, die Hans-Gerd Kersten, Weißstorchbetreuer der Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorch in NRW, zieht: Nach einem Rekordjahr in 2011 mit 18 jungen Weißstörchen im Kreis Kleve, Emmerich und Rees haben es in diesem Jahr zwei Drittel des Nachwuchses nicht geschafft.

 Im Durchschnitt ziehen Storchenpaare zwei bis drei Jungtiere auf. Sie wärmen sich bei schlechtem Wetter gegenseitig. Stirbt eines von ihnen, erfriert das zweite dadurch möglicherweise auch.

Im Durchschnitt ziehen Storchenpaare zwei bis drei Jungtiere auf. Sie wärmen sich bei schlechtem Wetter gegenseitig. Stirbt eines von ihnen, erfriert das zweite dadurch möglicherweise auch.

Foto: Archiv

Wegen des kalten und nassen Wetters im Mai und Juni sind die Tiere in ihren Nestern erfroren oder von mit Pilz befallenem Futter krank geworden. Nur zehn von 28 Jungtieren haben es geschafft — bis jetzt. Denn noch sind nicht alle Tiere flügge. Erst vor wenigen Tagen hat Kersten weitere tote Junge gefunden.

 Kälte und Hunger haben den Storchennachwuchs in den vergangenen Wochen stark geschwächt.

Kälte und Hunger haben den Storchennachwuchs in den vergangenen Wochen stark geschwächt.

Foto: Sven Knutzen

Das erste Juniwochenende hat dem Weißstorch-Nachwuchs besonders zugesetzt. "An zwei Tagen hintereinander hatten wir weniger als zehn Grad. Das haben viele der Tiere nicht überlebt", erklärt Kersten. Einige der jungen Störche, die es über die kalten Tage geschafft haben, waren sehr geschwächt und in Folge dessen starben auch sie kurze Zeit nach dem Temperaturabfall. "Relevant fürs Überleben ist das Alter der Störche und die Frage, ob sie genug Futter zur Verfügung haben. Bei regnerischem Wetter ist das Futter meist nass, dreckig und verklebt — oft auch von Pilzen befallen", sagt Kersten.

Gerade die Jungtiere sind sehr wetterfühlig, bekräftigt Jonas Linke vom Nabu (Naturschutzbund Deutschland) im Kreis Kleve. "Sind sie auf Dauer niedrigen Temperaturen ausgesetzt, unterkühlen sie." Besonders schwache Tiere werden dann kurzerhand von den Eltern aus dem Nest geworfen. Das Problematische daran: Je weniger Jungtiere im Nest sind, desto schwieriger wird es für sie, sich gegenseitig zu wärmen.

Eine Kettenreaktion, die in Kombination mit dem schlechten Futterangebot für die Tiere fatal ist. Mitte April hat die Brutzeit der Weißstörche begonnen. Nach einer Brutzeit von rund 33 Tagen schlüpfen die ersten Küken. Zwischen drei und fünf Eier legen die Vögel, so Linke. Jonas Linke aber weiß, dass meist mit zwei Jungtieren pro Storchenpaar zu rechnen ist. "Damit hätten wir in diesem Jahr mit fast 30 Jungvögeln rechnen können. Dass es so viele nicht geschafft haben, ist schlimm."

Im Vergleich zu den Jahren vor 1996 hat sich der Bestand Deutschlandweit sowie am Niederrhein und in Kleve deutlich erholt. "Tatsächlich war das vergangene Jahr mit neun brütenden Paaren und 18 Jungtieren ein Rekordjahr", sagt Kersten, den dies nicht über die Verluste der vergangenen Wochen hinwegtrösten kann.

In Kranenburg haben es die meisten Weißstorch-Jungvögel geschafft, in Kleve sind besonders viele gestorben. Dort haben zwei Paare sogar die Brut abgebrochen und ihre Eier zurückgelassen.

(RP)
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