Emmerich Stellenabbau - Spital dementiert Gerüchte

Emmerich · Ums Willibrord-Spital brodelt die Gerüchteküche: Es würden Stellen gestrichen, Mitarbeiter versetzt, Sparmaßnahmen durchgedrückt. Das Spital reagiert ratlos. Da sei nichts dran, im Gegenteil: Es werden Stellen aufgestockt.

 Das Willibrord-Spital ist Emmerichs größter Arbeitgeber.

Das Willibrord-Spital ist Emmerichs größter Arbeitgeber.

Foto: Markus van Offern

Es klingt alarmierend, was hinter vorgehaltener Hand - auch in unterrichteten Kreisen - vom Willibrord-Spital erzählt wird. Von Kostendruck, Kürzungen beim Personal, Stellenstreichungen ist die Rede. Mitarbeiter würden versetzt, die Stimmung in der Belegschaft sei entsprechend am Boden.

Der stellvertretende Geschäftsführer des Spitals, Michael Feldmann, reagierte völlig verblüfft auf die Nachricht von den Gerüchten. "Das entbehrt jeglicher Grundlage", versicherte er. "Wir wollen kein Personal abbauen, um Himmels willen! Wir sind froh, dass wir in allen Bereichen genügend Personal haben."

Angeblich sollen weniger Kräfte auf den Stationen eingesetzt werden. "Das stimmt nicht", verneinte Feldmann. "Ganz im Gegenteil: Von 2013 auf 2014 haben wir im Pflegedienst sogar viereinhalb Stellen aufgebaut, um Überstunden abbauen zu können." Gerade im Bereich des Pflegedienstes sei man glücklich, überhaupt ausreichend qualifizierte Leute an der Hand zu haben. Und bei den Ärzten habe man ebenfalls Personal auf- statt abgebaut: Drei neue Stellen wurden von 2013 auf 2014 geschaffen.

Das Willibrord-Spital ist Emmerichs größter Arbeitgeber. Allein das Krankenhaus steht rechnerisch für rund 400 Vollzeit-Stellen. Hinzu kommen die beiden Altenheime St. Aldegundis und Willikensoord. Insgesamt stehen in allen drei Einrichtungen rund 800 Mitarbeiter in Lohn und Brot.

Natürlich gebe es beim Krankenhausbetrieb einen großen Kostendruck, gab Michael Feldmann zu. Das sei überall der Fall: Von rund 200.000 Kliniken in ganz Deutschland schreibe jede zweite rote Zahlen. Das Willibrord-Spital gehöre aber nicht dazu.

Und generell könne man Finanzproblemen auch nicht einfach mit Personalabbau begegnen, führte Feldmann aus: "Wir legen mehr Wert darauf, unsere Leistungszahlen auszuweiten." Sprich: Mehr Patienten zu behandeln. "Und da sind wir auf einem guten Weg. Sowohl die Geburtenzahlen als auch die Patientenzahlen sind bei uns gestiegen."

Darauf sei man stolz, betonte Feldmann. Und keineswegs sei man bestrebt, in einer solchen Lage Personal abzubauen. Von Sparplänen könne auch in anderen Bereichen keine Rede sein. "Wir investieren weiter. Wir bauen die Intensivstation um, wir erneuern die Fassade - das sind doch keine Anzeichen, dass man sparen will."

Sein Fazit: Es werden keine Einschnitte unternommen, es sind auch keine geplant. Wie es zu den Gerüchten kommt, könne er sich absolut nicht erklären, beteuerte Michael Feldmann. "Da ist wirklich nichts dran."

(RP)
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