Emmerich Steinstraße zu gut für Sanierungsgebiet

Emmerich · Ein "Sanierungsgebiet" soll die Steinstraße nun nicht werden. Dafür, so der Vorschlag, könnte die Stadt mit unterschiedlichen Maßnahmen für Fördermittel sorgen und Immobilieneigentümer in die Pflicht nehmen.

 Für die Steinstraße wird schon länger nach Lösungen gesucht.

Für die Steinstraße wird schon länger nach Lösungen gesucht.

Foto: van Offern

So schlecht steht es gar nicht um die Steinstraße. Zwar gab es im November 2013 "acht Leerstände und diverse Räumungsverkäufe", die Hinterhöfe und Freiflächen sind nicht unbedingt preisverdächtig hübsch, und hier und dort finde sich "deutlich vernachlässigte Bausubstanz". Das fasst das Unternehmen "Wolters Partner", das mit der Untersuchung des Areals beauftragt war, in seiner Dokumentation zusammen.

Aber, so das Fazit: Die Lage ist noch lange nicht schlecht genug, um die Straße zum "Sanierungsgebiet" zu erklären. Und der Verwaltungsaufwand, der mit so einem Vorstoß verbunden wäre, wäre "für den zu erwartenden Nutzen" zu hoch.

Der Vorschlag, die Steinstraße als "Sanierungsgebiet" auszuweisen, steht lange im Raum. Unter anderem die Grünen hatten sich wiederholt dafür stark gemacht. Denn dann könnte die Stadt Druck auf Eigentümer machen, die ihre Immobilien verfallen lassen, und es gäbe Fördermittel von Land und Bund.

Nach den Ideen von "Wolters Partner" soll ein neues, "Integriertes Handlungskonzept für die Emmericher Innenstadt" erarbeitet werden. Die Steinstraße wäre darin ein eigener Bereich.

Da der "Zuschnitt der Ladenlokale für Einzelhandelsnutzungen eher schwierig" sei, würde man an der Steinstraße in Zukunft "voraussichtlich eher Dienstleistungs- und Wohnnutzungen" finden, führen die Fachleute in ihrer Dokumentation aus.

Eigentlich ist die Steinstraße ihrer Ansicht nach optisch in Ordnung. Ein Problem sind die verfallenden Gebäude: "Eine Verbesserung der Situation kann hier nur unter aktiver Einbeziehung der Eigentümer und Gewerbetreibenden erreicht werden", heißt es in der Untersuchung. Konkrete Vorschläge: Die Stadt sollte wieder einen "Gestaltungsbeirat" installieren. Ein "Fassaden- und Hofflächenprogramm" könne private Investitionen anstoßen. Dabei würden Sanierungen zum Teil durch Geld von Bund, Land und Gemeinde bezahlt. Ebenso könnte über einen "Verfügungsfonds" Geld für private Baumaßnahmen fließen.

Und nicht zuletzt soll es ein "Leerstandsmanagement" geben. Angeregt wird, dass die Steinstraße ein eigenes "Profil" bekommt. Und wie das aussehen könnte, dabei sollten Eigentümer, Bewohner, Geschäftsleute und Stadt mitreden. Zum Beispiel bei einem regelmäßig stattfindenden "Ideen-Frühstück" in leer stehenden Ladenlokalen.

Das "Leerstandsmanagement" sollte Gewerbe bevorzugen, die sich nach außen öffnen und von Laufkundschaft profitieren. Etwa Geschäfte der Themen Dienstleistung, Freizeit, Kultur — weniger beispielsweise Arztpraxen oder Büroräume.

Die Stadtverwaltung schlägt ihrerseits vor, die Vorschläge von Wolters Partner "in das ab dem Jahr 2014 zu erarbeitende integrierte Handlungskonzept für die Emmericher Innenstadt einfließen zu lassen".

Am Dienstag wird sich der Ausschuss für Stadtentwicklung damit befassen.

(RP)
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