Naturschutz Stationäre Waldschule feiert 20-Jähriges

Emmerich-Praest · 1999 gründete Otto Markett die Einrichtung in Praest. Seit seinem plötzlichen Tod 2008 führt das Team die Waldschule weiter und wurde drei Jahre später sogar ausgezeichnet. Regelmäßig besuchen Schulklassen das Idyll.

 Harald Rix (hinten) erklärt Schülern der Leegmeerschule die Natur.

Harald Rix (hinten) erklärt Schülern der Leegmeerschule die Natur.

Foto: Markus van Offern (mvo)

(RP) Das Bild von der lila Kuh ist nur ein Beispiel oft irriger Annahmen zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt. 1991 hat die Bundesjägerschaft daher die Initiative „Lernort Natur“ ins Leben gerufen, um durch Information, Aufklärung und Schulung die Zusammenhänge in der Natur zu entdecken und zu verstehen. So entstanden die sogenannten „rollenden Waldschulen. Acht Jahre später war dann die Geburtsstunde einer stationären Einrichtung in Praest durch Otto Markett. Er holte Kinder und Jugendliche aus Kindergärten und Schulen auf sein Anwesen, um über heimische Tiere zu unterrichten. Zunächst war auch hier der Wagen der rollenden Waldschule im Einsatz. Es sprach sich schnell herum, dass man bei Otto Markett spannende Geschichten über die heimische Tierwelt erfahren konnte. Auch Mitstreiter fanden sich, die mitwirken wollten, Kindern den Blick für die Natur zu öffnen.

So wuchs die Zahl der Interessenten aus Schulen und Kindergärten von Jahr zu Jahr. Um die zunehmenden Teilnehmerkreise aufnehmen zu können, mussten die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Für eine angemessene Unterrichtsgestaltung war die Anschaffung technischer Mittel erforderlich. Dank großzügiger Spenden konnte dies realisiert werden. Die eingeführten Erlebnistage ließen sich jetzt professioneller gestalten.

Der Gründer der stationären Waldschule verstarb unerwartet 2008. Sein herausragendes Engagement für den Erhalt der heimischen Tierwelt und ihrer Lebensräume, seine kritische Haltung zu selbst ernannten Tierschützern, sein Einsatz für eine intakte Umwelt sind auch in der Familie fest verankert. So konnte das Team der Waldschule vor Ort bleiben und sein Vermächtnis weiterführen.

Das Angebot der Waldschule wurde stetig erweitert. Pädagogische Walderlebnisspiele, Präsentationen zu verschiedenen Sachthemen als Unterrichtseinheit, Erlebnistage, Projektwochen-Begleitung für die Schulen sind einige Beispiele. Lehrmodelle, Info-Tafeln und rund 200 Präparate stehen zur Verfügung. „In das Bewusstsein von Kindern und Erwachsenen muss die Tatsache eingehen, dass mit der Naturentfremdung Lebensqualität verloren geht. Wer die Augen für Verschwendung öffnet, betritt die Schwelle der Nachhaltigkeit und wird nachdenklich“, so Harald Rix vom Team Waldschule. „Nachhaltige Nutzung der Natur vor Ort als Lernprozess für globale Zusammenhänge bedeutet, die Natur in unserer Kulturlandschaft rücksichtsvoll zu nutzen. Dies sollte auch Vorbild für die Wirtschaft sein.“

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