Emmerich Stadtwerke unterbieten RWE

Emmerich · Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat auf den Konkurrenten RWE reagiert und das erst vor kurzem eingeführte Stromfestpreis-Angebot gesenkt. Zudem wurde die Angebotsfrist verlängert.

Die Preise werden von 18,69 Cent pro Kilowattstunde auf auf 18,10 Cent gesenkt. RWE liegt nach Angaben der Stadtwerke bei 18,33 Cent. Die Preissenkung gilt allerdings nur für Kunden, die das neue Festpreis-Angebot "EMM-Fix" beziehen — Strom für ein Jahr zu einem Fixpreis.

"Was unser Angebot von dem anderer Anbieter unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir auch sinkende Preise an unsere Kunden weiter geben. RWE macht das nicht", stellte gestern Aufsichtsratsvorsitzender Udo Jessner klar. Er machte zudem keinen Hehl daraus, dass ihn die Vorgehensweise von RWE gleichermaßen überrascht wie verärgert hatte.

Wie berichtet, hatte RWE vor drei Wochen eine flächendeckende Kampagne in Emmerich gestartet, um den Stadtwerken Stromkunden abspenstig zu machen. Der Energieriese aus Essen hatte dabei mit einem Festpreisangebot geworben, das knapp unter dem der Stadtwerke lag.

Im Wettbewerb

Die machten einen gezielten Angriff auf ihre Kundschaft aus, zumal RWE in anderen Städten teurer sei. In Rees beispielsweise, wo RWE Besitzer des Stromnetzes ist, würde den Kunden dasselbe Produkt zu einem höheren Preis angeboten werden. Pikanter Aspekt am Rande: RWE hält 24,9 Prozent Anteile an den Emmericher Stadtwerken und ist zudem auch noch in deren Aufsichtsrat vertreten.

Der sprach sich jetzt dennoch für die von Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Schnake angestrebten Preissenkungen aus. Und verlängerte zudem die Frist für das Fixpreis-Angebot bis zum 15. September. "Wer bei RWE schon unterschrieben hat, kann auch wieder zu uns zurückwechseln", sagte Schnake dazu gestern. Die jetzt vorgenommenen Preissenkungen, die durch ertragsverzichte ermöglicht werden, hätten Wettbewerbsgründe: "Wir mussten reagieren und wollen unsere Kunden an uns binden", betonte er.

Bürgermeister Johannes Diks sieht die Stadtwerke nun im Vorteil: "Sie sind billiger, haben ein flexibleres Angebot, das auch auf Preissenkungen reagiert, und man darf auch die Betreuung vor Ort nicht vergessen."

"Nichts für finanziell Schwache"

(RP)
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