Emmerich Stadtspitze reist ins Mittelalter
Emmerich · Emmerich ist die Partnerstadt beim Weseler Hansefest am Wochenende. Bürgermeister Johannes Diks wird mitsamt Gefolge in mittelalterlicher Kostümierung erwartet, die Stadtgarde repräsentiert beim großen Umzug.
Gut angezogen reist Bürgermeister Johannes Diks nach Wesel. Und zwar, so Stadt-Sprecher Herbert Kleinpaß, "wie man halt im Mittelalter so rumgelaufen ist – mit einem weiten Umhang, einer aus heutiger Sicht sehr lustigen Mütze und einem Bäffchen", einer aufgebauschten weißen Halsbinde. Die historisch angehauchte Garderobe stellt die Weseler Hansegilde der Gesandtschaft aus Emmerich leihweise zur Verfügung. Sie sitzt, passt und hat Luft – eine erste erfolgreiche Anprobe gab es schon.
Ab morgen und bis Sonntag feiert Wesel sein "Historisches Hansefest". Los geht es Freitag um 14 Uhr. Emmerich ist in diesem Jahr die Partnerstadt, und so wird die Emmericher Delegation zwischen 14.30 und 15 Uhr in mittelalterlich anmutendem Prunk auf dem Großen Markt auftreten. Vor der nach geschichtlichem Vorbild wieder aufgebauten Rathausfassade werden Bürgermeister Diks und Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp feierlich eine Partnerschaftsurkunde unterzeichnen.
Eimerförmige Plätzchen
Auf dem Platz wird ein mittelalterlicher Markt nachgestellt: Es gibt Gutes aus der Region, leckeres Essen und Programm. Emmerich ist mit einem Stand vertreten, an dem es unter anderem speziell für das Ereignis gebackene Plätzchen gibt: Kekse in Form eines Eimers. Dazu wird Sekt gereicht.
Auf der Hansemeile zwischen Großem Markt und Viehtor präsentieren sich 25 Städte. Am Emmericher Hansestand wollen Bürgermeister Diks und Gefolge am Samstag um 11.30 Uhr die Vertreter der Stadt Wesel empfangen.
Samstag und Sonntag sind die Hansemeile sowie ein Bauern- und Mittelaltermarkt geöffnet. In der Fußgängerzone gibt es Ausgefallenes, vom handgeklöppelten Spitzentuch über Kräuter und Felle bis zur Ritterrüstung. Musiker und Gaukler zeigen ihre Künste, am Berliner Tor wird ein Ritterlager aufgeschlagen. Die Emmericher Stadtgarde rüstet sich derweil für den Umzug, der am Samstag um 18.30 Uhr startet. Neben Edelleuten, Händlern und Bänkelsängern, die im Fackelschein vom Berliner Tor zum Großen Markt ziehen, könnte sie allerdings etwas aus dem mittelalterlichen Rahmen fallen. Die Garde lässt sich nämlich eher dem 19. Jahrhundert zuordnen.
Sonntag dürfen die Emmericher wieder in die Gegenwart zurück: Das Hansefest endet um 18 Uhr.
