Emmerich Stadtsparkasse kauft Zentrale zurück

Emmerich · Verkauf von Teilen der S-Kapital bringt fünf Millionen Euro und Einsparungen von 600 000 Euro jährlich.

Die Stadtsparkasse Emmerich-Rees stärkt ihre Ertragskraft. Sie verkauft 60 Prozent der S-Kapital-Holding an die Stadt Emmerich sowie den Kreis Kleve. Rees soll sich daran ebenfalls beteiligen, hat bislang aber noch nicht zugestimmt. Die beiden Städte sowie der Kreis Kleve sind die Anteilseigner der Stadtsparkasse. Der Verkauf bringt der Sparkasse etwa fünf Millionen Euro ein. Zu diesem Zweck soll eine neue Gesellschaft mit Emmerich, Rees und dem Kreis gegründet werden.

Unter dem Dach der S-Kapital befinden sich verschiedene Gesellschaften der Sparkasse, die allesamt Gewinne abwerfen.

Der Millionenbetrag hilft, das Eigenkapital zu stärken. Die Sparkasse leidet zudem unter den Altlasten WestLB und Berliner Landesbank, an denen es durch den Sparkassen- und Giroverband beteiligt ist. Mit einer halben Million Euro jährlich muss die Stadtsparkasse Emmerich-Rees für die Risiko-Geschäfte der einstmaligen Vorzeigebank aus Düsseldorf geradestehen. Wie viele Jahre das noch gehen muss, ist nicht klar.

Die Eigenkapitalstärkung ist allerdings nicht das eigentliche Ziel des Geschäftes. Vielmehr will die Sparkasse ihre Aufwendungen verringern. So wird zum Beispiel durch die neue Konstruktion die Konzernbilanz hinfällig, die die Sparkasse bisher jedes Jahr einen sechsstelligen Betrag kostet. Mit einem weiteren Teil des Verkaufserlöses wird die Sparkasse zudem ihren Hauptsitz an der Agnetenstraße zurückkaufen, den sie vor Jahren verkauft hatte. Die Sparkasse hatte danach ihr Gebäude zurückgeleast.

Durch den Wegfall der Bilanzkosten sowie der Miete für den Hauptsitz verringert sich der jährliche Aufwand der Stadtsparkasse nach Schätzungen um annähernd 600 000 Euro.

58 Prozent der fünf Millionen Euro zahlt Emmerich, der Rest der Kreis. Rees wird sich voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt an der Zahlung beteiligen. Die nicht-öffentlichen Beratungen und Verhandlungen mit den Reesern liefen in der Sache schwierig.

20 Prozent übernimmt der Kreis Kleve. Auch dieser Schritt ist logisch, denn bereits vor einem Jahr hat der Kreis Kleve mit dem Kauf von Sparkassen-Anteilen in Höhe von zehn Millionen Euro das Eigenkapital der Sparkasse erhöht.

Die Beteiligten hoffen mit diesem Schritt, die Sparkasse Emmerich-Rees weiter zu stärken. Ziel ist es, die Selbstständigkeit des Geldinstituts zu erhalten, weil immer wieder davon die Rede ist, die Sparkassen im Kreis Kleve sollten fusionieren. Dazu kämen die Sparkassen in Goch, Kleve, Straelen und Emmerich infrage. Zugleich gibt es auch das Schreckensgespenst, dass die Sparkasse Krefeld-Niederrhein Emmerich übernimmt, wie das bereits in Gelder geschehen ist.

(RP)
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