Vogelplage Stadt bittet um Hilfe bei Einsatz gegen Saatkrähen

Anwohner im erweiterten umfeld des Rheinparks wurden über Verhaltenstipps informiert, um die Population der Vögel möglichst klein zu halten.

 Saatkrähen.

Saatkrähen.

Foto: Peter Malzbender

(RP) In den kommenden Wochen werden die Saatkrähen wieder ihre Brutbäume in den diversen Kolonien im Emmericher Stadtgebiet aufsuchen, insbesondere auch im Rheinpark. Die Stadtverwaltung unternimmt in dem Zusammenhang diverse Maßnahmen, um den besonders geschützten Zugvögeln den Nestbau zu erschweren und eine Ausdehnung der Population möglichst zu verhindern.

Denn die Saatkrähen sind insbesondere im Bereich des Rheinparks immer wieder Anlass für Verärgerung bei Bürgern und Besuchern. Die Vögel kommunizieren lautstark untereinander und die zahlreichen „Hinterlassenschaften“ verschmutzen Spielplätze, Parkbänke und Wege.

Deshalb wurden jetzt auch die Anwohner im erweiterten Umfeld des Rheinparks in einem Schreiben der Stadt um ihre Mithilfe gebeten. Der Brief enthält einige Verhaltensregeln, um die Nahrungssuche den schon niedergelassenen Saatkrähen zu erschweren und nicht noch mehr Vögel anzulocken: Saatkrähen sollten nicht gefüttert und Lebensmittel oder Essensreste nicht unachtsam weggeworfen werden. Lebensmittel oder Essensreste sollten in Rheinparknähe keinesfalls offen auf den Kompost gegeben werden. Im Innenstadtbereich sollten keine Abfälle und Essensreste in Säcken oder Kartons im Freien oder neben den Mülltonnen oder auf Balkonen gelagert werden, da die Krähen diese aufpicken, um an die Nahrungsreste zu gelangen. Mülleimer und Abfalltonnen sollten immer geschlossen bleiben und Lebensmittelreste, die zum Beispiel beim Grillen anfallen, sorgfältig weggeräumt oder entsorgt werden.

„Siedelten die intelligenten Vögel in der Vergangenheit überwiegend in der freien Landschaft, zieht es sie inzwischen immer mehr in den menschlichen Siedlungsbereich, in Stadtparks, Friedhöfe, Grünanlagen oder kleinere Laubbaumbestände. Als sogenannte ‚Kulturfolger‘ haben diese Vögel gelernt, die Nähe des Menschen zu schätzen, wo der Tisch an Abfällen reich gedeckt ist“, erläutert Regina Pommerin, zuständige Mitarbeiterin im Rathaus, den Hintergrund des Schreibens. Bei Saatkrähen handelt es sich um eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Art, die weder bejagt noch getötet, noch beim Brüten gestört werden darf.

Wurde in früheren Jahren eine Vergrämung der Saatkrähen durch die Entnahme ihrer Nester vom Kreis Kleve als genehmigender Behörde bis Ende März meist zugelassen, erhält die Stadt in den letzten Jahren nur noch in Sonderfällen eine Ausnahmegenehmigung. Ob diese auch in diesem Jahr durchgeführt werden dürfen, ist noch nicht klar.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Interessierte im Internet auf www.emmerich.de unter dem Stichwort „Saatkrähe“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort