Basketball Wenn aus kleinen Jungs große Center werden

Emmerich · In der "U 16"-Junioren-Oberliga reift der Nachwuchs heran, der Basket Emmerich eine erfolgreiche Zukunft sichern soll. Bald möchte sich das Team um Coach Gereon Wellen für die Regionalliga qualifizieren.

So ändern sich die Zeiten. "Als ich damals die Mannschaft aufgebaut habe, war der Henrik mindestens noch einen Kopf kleiner als ich", sagt Gereon Wellen, Trainer der "U 16"-Junioren von Basket Emmerich. Mittlerweile bringt es der 15-jährige Henrik Janssen bereits auf das Zweimeter-Gardemaß eines Centers — weitere Zentimeter nach oben sind noch im Kommen. Aus den Minis, denen Wellen und sein Trainer-Kollege Patrick Saulus vor fünf Jahren das Basketball-Einmaleins beibrachten, sind längst die Hoffnungsträger von Basket Emmerich geworden.

Die "U 16"-Junioren spielen in der Oberliga — der dritthöchsten Klasse im Nachwuchsbereich — eine glänzende Rolle und belegen aktuell nach 15 Spielen den vierten Tabellenplatz. Neben Henrik Janssen, der am vergangenen Sonntag satte 31 Punkte zum 101:74-Heimsieg gegen die Spielvereinigung Odenkirchen beisteuerte, tummeln sich weitere Talente in der Mannschaft, die für die erfolgreiche Zukunft des Vereins sorgen sollen. "Unser Ziel ist es, dass sich die erste Herren-Mannschaft auf lange Sicht in der Landesliga etablieren kann. Das geht nur, wenn wir für Nachwuchs aus den eigenen Reihen sorgen", erklärt Wellen.

Der Coach muss es wissen. Als Abiturient gehörte der mittlerweile 50-jährige Bankkaufmann zu jener Mannschaft, die dem Basketballsport in Emmerich zur Popularität verhalf. Wellen hatte als Spielmacher maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Oberliga, bekanntlich führte der Höhenflug vor gar nicht allzu langer Zeit bis hinauf in die Zweite Regionalliga. Längst sind bei Basket Emmerich Bescheidenheit und Realitätssinn eingekehrt. "Wir konzentrieren uns auf das, was die Strukturen zulassen", versichert Wellen. Und das ist gar nicht einmal so wenig. Montags und freitags bereitet das Trainer-Duo Wellen/Paulus in der Hansahalle die Jungs auf kommende Taten vor. Nahziel: Qualifikation für die "U 18"-Regionalliga, in der die Talente endgültig das Rüstzeug für die raue Luft im Seniorenbereich erwerben sollen.

Jungs wie Kolja Geerling, pfeilschneller Flügelspieler mit Zug zum gegnerischen Korb, der mit einer Doppel-Spielgenehmigung auch für den "U 16"-Regionalligisten BG Kamp-Lintfort aufläuft. Oder Trainersohn Luca Wellen, der als dribbelstarker Aufbauspieler in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Der Basket-Nachwuchs kann bereits in jungen Jahren beachtliche Erfolge vorweisen. Vor zwei Jahren entschied das Team als "U 14"-Auswahl ungeschlagen die Kreisliga-Meisterschaft für sich. Viele Spieler gehören zum Gerüst der Schul-Mannschaft des Emmericher Willibrord-Gymnasiums, die in der vergangenen Woche bei der Endrunde um die Meisterschaft des Regierungsbezirks Düsseldorf den zweiten Platz belegte und nur um Haaresbreite die Qualifikation für die Bundesmeisterschaft verpasste.

Und die Premiere einiger Spieler in der Herren-Landesliga wird wahrscheinlich gar nicht einmal so lange auf sich warten lassen. "Irgendwann müssen die Jungs den Sprung ins kalte Wasser wagen. Ich gehe davon aus, dass der eine andere Spieler schon in der nächsten Saison Einsatzzeiten in unserer Ersten bekommt", sagt Gereon Wellen, der mittlerweile einen Kopf kleiner als mancher seiner jungen Schützlinge ist.

(RP)
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