Motorsport Weltmeister macht sich für Nico stark

Emmerich · Der Emmericher Formel 1-Pilot Nico Hülkenberg ging am Sonntag beim "Großen Preis von Abu Dhabi" wegen einer Strafe leer aus. Weiterhin ist die sportliche Zukunft offen – als Fürsprecher hat der 26-Jährige Sebastian Vettel an seiner Seite.

Der Emmericher Formel 1-Pilot Nico Hülkenberg ging am Sonntag beim "Großen Preis von Abu Dhabi" wegen einer Strafe leer aus. Weiterhin ist die sportliche Zukunft offen — als Fürsprecher hat der 26-Jährige Sebastian Vettel an seiner Seite.

Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel, der am Sonntag beim "Großen Preis von Abu Dhabi" seinen siebten Sieg in Serie feierte und damit den Rekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 einstellte, macht sich für seinen Landsmann stark. "Es ist eine Schande, dass Nico Hülkenberg noch kein Cockpit hat. Denn er gehört zu den schnellsten Fahrern im Feld", äußerte sich der Champion in einem Hörfunk-Interview mit der ARD. Und Vettel konnte sich bei dieser Gelegenheit einen Seitenhieb in Richtung des Schweizer Sauber-Rennstalls nicht verkneifen: "Ich wünsche Nico alles Gute und dass er auch mach mal was auf sein Konto bekommt."

Der 26-jährige Emmericher relativierte die moralische Unterstützung seines Kollegen zwar am Rande des Renn-Wochenendes etwas: "Vereinzelt redet man mit Kollegen über seine Situation. Allerdings weiß ich nicht, wo Seb seine Informationen her hat. Aber grundsätzlich finde ich es natürlich gut, wenn er positiv über mich redet." Auch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wehrte sich gegen die weltmeisterliche Aussage: "Nico hat doch schon im September gesagt, dass er Geld bekommen hat."

Dennoch bleibt's beim traurigen Fakt: Die sportliche Zukunft von Nico Hülkenberg hängt weiter in der Schwebe. Aktuell bleibt dem Emmericher das Pech treu. Wie schon am vergangenen Sonntag in Indien, als er seinen Boliden wegen eines technischen Defekts kurz vor dem Ende des Rennens abstellen musste, ging der 26-Jährige auch am Sonntag leer aus. Nico Hülkenberg, der sich im Qualifying am Samstag überraschend Startplatz fünf gesichert hatte, fuhr zwar zunächst ein starkes Rennen und durfte sich berechtigte Hoffnungen auf eine Platzierung in den Punkterängen machen. Doch bei einem Reifenwechsel leistete sich seine Crew einen folgenschweren Fehler. Die Sauber-Techniker schickten ihre Nummer eins zu früh wieder aus der Box. Prompt zwang Nico Hülkenberg den Mexikaner Sergio Perez (McLaren) zum Abbremsen. Die Rennrichter entschieden sofort auf "unsafe release" ("unsichere Freigabe"). Der Emmericher bekam eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt und fiel aussichtslos auf Rang 17 zurück. Schwacher Trost: Immerhin kämpfte sich Nico in der Schlussphase noch auf den 14. Platz vor.

Damit spricht zwei Rennen vor Saisonende vieles dafür, dass sich der Sauber-Rennstall in der Konstrukteurswertung mit dem siebten Platz begnügen muss. Denn "Force India", dessen Piloten Paul di Resta und Adrian Sutil am Sonntag beachtliche neun Punkte sammelten, hat aktuell 32 Zähler Vorsprung — ein Polster, das allemal reichen dürfte.

Zum Vertragspoker: Da sich der Lotus-Rennstall offenbar für den Venezolaner Pastor Maldonado entscheiden wird, der einen zahlungskräftigen Sponsoren im Rücken hat, erscheint eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Sauber und Nico Hülkenberg sehr wahrscheinlich. Allerdings ließ der Emmericher am Wochenende durchblicken, dass er in der nächsten Saison keinesfalls umsonst fahren wird: "Das habe ich nie so gesagt. Ich habe gesagt, ich würde für weniger Geld fahren, aber natürlich muss auch ich irgendwie über die Runden kommen. Ich muss für meine Fahrerlizenz zahlen. Schon deshalb kann ich also auf keinen Fall umsonst fahren."

(RP)
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