Motorsport Wechselbad der Gefühle

Für den Reeser Rennfahrer Alex Müller ging es an diesem Wochenende rund. Erst gab's den Sieg in der Qualifikation, dann drohte die Disqualifikation. Doch am Ende stand Platz zwei zu Buche.

"Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen", sagt Rennfahrer Alex Müller, rückblickend auf die jüngste Veranstaltung der FIA-GT1-Weltmeisterschaft im britischen Silverstone. Auf dem ehemaligen Flugplatz des britischen Militärs startete der Reeser mit dem Aston Martin DBR9 des Paderborner "Young Drivers"-Team.

Nach zwei enttäuschenden Rennwochenenden zuletzt im belgischen Zolder und auf dem Sachsenring, wo Müller und sein tschechischer Teamkollege Tomas Enge sowohl im Qualifikationsrennen als auch im Hauptbewerb jeweils ohne Punkte blieben, fand das deutsch/tschechische Duo in Silverstone wieder zum Erfolg zurück.

Gute Ausgangslage

"Im Zeittraining belegten wir Platz drei, was uns für das Qualifikationsrennen eine gute Ausgangsposition verschaffte", so Müller. Im einstündigen Rennen am Samstag konnten er und sein Teamkollege sich gegenüber ihren Startplatz sogar noch verbessern und so kamen sie als Sieger über die Ziellinie.

Die Freude wandelte sich jedoch bald in Unsicherheit: Bei der obligatorischen technischen Untersuchung nach dem Rennen stellte sich zunächst heraus, dass der Heckflügel am Aston Martin mit der Startnummer sieben nicht in die Schablone passte, die die technischen Kommissare zur Prüfung anwendeten.

"Die Schablone war von Prodrive, dem Hersteller unseres Autos, zur Verfügung gestellt worden", sagte Alex Müller. "Dann wurde hin und her telefoniert, denn normalerweise wird man disqualifiziert, wenn das Auto nicht durch die technische Nachkontrolle kommt. So leicht wollten wir uns aber nicht geschlagen geben." Die Diskussionen dauerten an bis in die Nacht. Irgendwann legte sich Müller zum Schlafen, das Handy in der Hand. "Um zwei Uhr nachts kam dann die gute Nachricht per SMS. Wir durften unseren ersten Platz behalten, denn der Flügel wurde nochmals von Hand vermessen und war konform."

Am Sonntag konnten Müller und Enge somit vom ersten Startplatz aus das Hauptrennen in Angriff nehmen. Sie führten lange Zeit, aber nach dem Pflichtboxenstopp fielen sie auf Rang zwei zurück. "Danach habe ich zwar noch alles versucht, um unsere Gegner zu überholen. Ich war zwar eindeutig schneller, fand aber keinen Weg vorbei", berichtete Müller. So kamen der Reeser und sein Teamkollege schließlich auf Platz zwei ins Ziel, ihr bislang bestes Saisonergebnis.

Auftritt als Experte

Mit ihrer guten Ausbeute vom Silverstone-Wochenende stiegen sie auf Platz sechs der Fahrerwertung auf. "Und das, obwohl wir in den vergangenen Wochenenden überhaupt keine Punkte hatten. Hoffentlich können wir jetzt den Aufwärtstrend fortsetzen", sagt Müller. Übrigens: Der Reeser tritt morgen während der Übertragung der beiden freien Trainings der Formel 1 aus Montreal (Kanada) im Fernsehsender SPORT1 als Experte auf.

(RP/rl)
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