Lokalsport Titelgewinn ist kein Thema

Vrasselt · Mit hohen Erwartungen startete die Elf des SVV Emmerich-Vrasselt in die Bezirksliga-Saison. Coach Markus Schneiders, der die Nachfolge von Sascha Brouwer antrat, der in seinem Heimatclub in der Doppelfunktion als Trainer und Spieler aktiv war, hatte die Messlatte enorm hoch gelegt. "Wir wollen Meister werden", verkündete Schneiders vollmundig.

 Drei Leistungsträger im Team des SVV Emmerich-Vrasselt: Alexander Lohmann (v.l.), Schlussmann Andre Barth und Jens Lamers.

Drei Leistungsträger im Team des SVV Emmerich-Vrasselt: Alexander Lohmann (v.l.), Schlussmann Andre Barth und Jens Lamers.

Foto: Markus van Offern

Vielleicht lähmte die klare Ansage des ehrgeizigen Übungsleiters die Kicker. Denn sie liefen von Anfang an den hochgesteckten Ansprüchen und eigenen Erwartungen weit hinterher. Auch hatte Schneiders den Weggang von Brouwer, der als Trainer zum 1. FC Bocholt ging, schlichtweg unterschätzt. Der ehemalige Oberligaspieler war in den vorangegangenen Serien Dreh- und Angelpunkt des SVV. Er glänzte als umsichtiger Defensivmann in der Vierer-Kette. Und wenn es im Angriff nicht lief, beorderte sich Brouwer selbst an die vorderste Front und sorgte für viele entscheidende Treffer. Somit fehlte Brouwer an allen Ecken und Enden.

Die Mannschaft fand einfach nicht in die Spur und blieb blass. Vom Meistertitel wurde ohnehin nicht mehr gesprochen. Auch Markus Schneiders war mit dem Abschneiden alles andere als einverstanden und verkündete nach dem siebten Spieltag - sein Team hatte bei der Zweitvertretung des SV Hönnepel-Niedermörmter mit 2:3 das Nachsehen gehabt - seinen Abschied zum Ende der Hinserie. Aber es sollte noch schneller gehen. Zwei Begegnungen weiter, Schneiders hatte in den neun Partien unter seiner Regie elf Punkte eingefahren, präsentierte der Dorfverein mit Klaus Lindau einen Nachfolger, der sofort die Verantwortung übernahm. Es ging zwar nicht steil bergauf, doch die Mannschaft stabilisierte sich und unterlag nur beim PSV Wesel II (1:3). Ansonsten standen in den restlichen fünf Partien zwei Siege und drei Unentschieden zu Buche.

Die Truppe ist nach der Hinrunde Elfter. Es ist sicherlich noch etwas Luft nach oben vorhanden, doch mehr als ein Mittelplatz ist mit dem bestehenden Kader nicht zu erreichen. So sieht es auch Klaus Lindau. "Die Meisterschaft ist sicherlich kein Thema. Wir werden uns aber bemühen, nicht in den Abstiegskampf verwickelt zu werden", verspricht der Übungsleiter.

Eine realistische Einschätzung. Mehr ist mit der Elf auch nicht zu erreichen. Sie lebt von der guten Defensive, in der die Innenverteidiger Jens Lamers und Alexander Lohmann vor dem starken Keeper Andre Barth für viel Sicherheit sorgen. Für die Abteilung Attacke hat Lindau mit Mathias Pfände und Jeremias Geurtsen zwei Angreifer im Aufgebot, die in der Liga zu den Besseren gehören. Allerdings fehlt dem Duo die Konstanz. Es gibt in der Liga Teams, die deutlich besser besetzt sind.

(RP/rl)
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