Fußball Spinning statt Fußball

Die Trainer der Amateurfußballer müssen sich in diesen Wochen etwas einfallen lassen, um ihre Spieler bei Laune zu halten. An einen geregelten Trainingsbetrieb ist derzeit jedenfalls nicht zu denken. Alternativen müssen her.

Es ist Jahr für Jahr das gleiche Spiel. Der Winter kommt und der Amateurfußball geht am Stock. In dieser Saison trifft es die Kicker aber ganz besonders hart, denn Schnee und Eis haben am Niederrhein schon lange nicht mehr ein solch intensives Gastspiel abgegeben. An Training auf dem Platz, ganz gleich, ob es sich um Rasen oder Asche handelt, ist momentan nicht zu denken. Das zermürbt die meisten Trainer ganz gewaltig, regt aber auch dessen Phantasie an. Schließlich wollen die Schützlinge bei Laune gehalten werden. Und die Fitness darf natürlich trotz der widrigen Bedingungen nicht leiden.

"Keine ordentliche Vorbereitung"

"Natürlich ist eine ordentliche Vorbereitung so nicht möglich. Aber dieses Problem haben ja nicht nur wir", sagt Jörg Gonschior, Trainer des Bezirksligisten BW Dingden. Er hat für seinen Kader gleich ein ganzes Paket an Alternativen geschnürt, damit der Spaß nicht verloren geht. Laufeinheiten gehören zwar auch dazu. Doch zwischendurch gibt's Stippvisiten in der Soccer-Halle, Spinning im Fitness-Studio oder ein Besuch bei der Breitensport-Abteilung von BW Dingden. Badminton oder Sauna standen ebenfalls schon auf dem Trainingsplan.

Plädoyer für englische Wochen

Auch Steffen Herden, Coach des A-Kreisligisten SV Bislich, belässt es nicht bei Laufeinheiten durch das Deichdorf. Neben Soccer und Spinning absolvierten seine Akteure auch ein Fitness-Training beim Weseler Boxclub. "Das war natürlich sehr nett, dass wir da mitmachen durften", sagt Herden, der ebenso wie Gonschior dafür plädiert, zu Beginn einer jeden Saison die ein oder andere englische Woche durchzuführen, um Spielansetzungen im Winter aus dem Weg zu gehen. "Wenn dies rechtzeitig terminiert wird, können sich alle Vereine darauf einstellen", meint Herden.

"Improvisation pur", umschreibt Rolf Sent, Coach von BW Bienen, die momentanen Planungen der Übungseinheiten. Mal geht's in die kleine Biener Halle. Oder es steht eine intensive Laufeinheit an. Da geht es Roland Kock, Trainer des Bezirksligaprimus RSV Praest deutlich besser. Noch am Mittwoch kickten seine Spieler gegen Landesligist FC Kleve II. Und dank der Treffer von Sezging Baran und Patrick Gottschling gab es gar einen 2:0-Erfolg. Er weicht mit seinen Spielern oft ins "Allround sports" in Kleve aus. Unter der fachkundigen Anleitung des Praester Sportlehrers Patrick Prehn wird dort an der Fitness gearbeitet. Trainiert wurde aber auch auf dem Klever Kunstrasen.

(RP)
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