Fußball RSV Praest auf dem Weg ins Mittelfeld

Praest · Landesliga-Neuling verzeichnet einen Aufwärtstrend. In den nächsten fünf Spielen trifft das Team auf Mitkonkurrenten im Abstiegskampf.

 Volltreffer: Torsten Bongers (l.), der vom B-Ligisten SV Brünen gekommen ist, sorgt auch drei Etagen höher für Torgefahr.

Volltreffer: Torsten Bongers (l.), der vom B-Ligisten SV Brünen gekommen ist, sorgt auch drei Etagen höher für Torgefahr.

Foto: Markus van Offern

Fußball kann so einfach sein. Eine Mannschaft ist in erster Linie dann erfolgreich, wenn sie auch heikle Situationen übersteht. Diese angenehme Erfahrung macht zurzeit Landesliga-Aufsteiger RSV Praest. Die Geschehnisse in den vergangenen beiden Spielen lassen den Schluss zu, dass das Team um Trainer Roland Kock den angestrebten Klassenerhalt schafft.

Beim 0:0 beim FC Bocholt erlaubten sich die Gelb-Schwarzen nach der Pause eine kurze Schwächephase, die ohne Konsequenzen blieb. Der favorisierte Gastgeber vergab innerhalb weniger Minuten mehrere gute Möglichkeiten — und schon hatte der RSV einen Punkt mehr auf seinem Konto. Noch besser lief's am vergangenen Sonntag. Der Neuling führte nach einer starken ersten Hälfte gegen den FSV Duisburg schon scheinbar sicher mit 2:0.

Doch nach dem Seitenwechsel begann im Volksbank-Stadion plötzlich das große Zittern. Und erneut hatten die Kock-Schützlinge das nötige Glück auf ihrer Seite. Für die Gäste reichte es nur zum Anschlusstreffer. Nicht zuletzt deshalb, weil Schiedsrichter Farshid Farhadi mitspielte. Nach einem Klärungsversuch des Praester Verteidigers Markus Gasseling hatte der Ball nach Meinung des Gegners die Torlinie überschritten — Farhadi ließ weiterspielen. Und als in der 84. Minute der Ball zum vermeintlichen 2:2 im Netz landete, entschied der Referee auf Abseits. Wenig später traf Sezgin Baran zum 3:1-Endstand.

Macht vier Punkte aus zwei Spielen, in denen der RSV Praest der Hinserie maximal einen Zähler erzielt hätte. Und genau diese Differenz macht den Unterschied zwischen einem Abstiegskandidaten und einer Mannschaft im Tabellen-Mittelfeld aus.

Dabei wäre es viel zu einfach, nur von der nötigen Portion Glück zu sprechen. Denn die Mannschaft und der gesamte Verein haben ihren Teil zum sportlichen Aufwärtstrend beigetragen, der sich im neuen Jahr abzeichnet. Zwei Neuverpflichtungen in der Winterpause haben sich als Volltreffer erwiesen. So hat der frühere Reeser Markus Jansen, der zuletzt zum Kader des Ligarivalen FC Bocholt gehört hatte, das Torwart-Problem gelöst.

Seine Vorgänger Steffen Nüßmann und Dennis Meiners können jetzt in aller Ruhe ihre Blessuren auskurieren. Denn Jansen gehört zu den Keepern, die auch schon einmal einen oder gar drei Punkte festhalten. Und dann hat Trainer Roland Kock in den Niederungen der Kreisliga B einen Stürmer entdeckt, der problemlos eine komplette Landesliga-Abwehr beschäftigen kann. Der aus Isselburg stammende Torsten Bongers, der in der Hinserie den SV Brünen an die Tabellenspitze der B-Liga geschossen hatte, hinterlässt auch drei Etagen höher einen ausgezeichneten Eindruck.

Gegen den FSV Duisburg erzielte Bongers per Kopf den Führungstreffer. Mit Sezgin Baran bildet er ein extrem gefährliches Duo, das leider im Sommer schon wieder auseinandergerissen wird, weil Baran zum Landesliga-Spitzenreiter FC Kleve wechselt. Doch bis dahin wollen beide noch möglichst viele Treffer zum Klassenerhalt beisteuern.

Mit den vier Punkten aus den beiden Partien gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte hat sich der RSV Praest schon einmal auf den zwölften Platz verbessert, der am Saisonende die Rettung bedeutet. Schon in einem Monat können die Kock-Schützlinge Gewissheit haben. Denn bis zum 21. April stehen fünf Spiele auf dem Programm, in denen der RSV Praest ausschließlich auf Mitkonkurrenten im Abstiegskampf trifft.

Am Donnerstag tritt die Mannschaft zum Nachholspiel beim Drittletzten Borussia Bocholt an; am Ostermontag folgt das Heimspiel gegen den Vorletzten SV Straelen, der gerade seinen Trainer Georg Kreß gefeuert hat. Außerdem treffen die Gelb-Schwarzen im genannten Zeitraum auf den Tabellenelften TuB Bocholt, Viktoria Buchholz (13.) und Schlusslicht SV Budberg — mit zehn Punkten aus diesen fünf Begegnungen dürfte der RSV Praest auf der sicheren Seite sein.

(RP/rl)
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