Motorsport Rosberg bringt Hülkenberg ins Gespräch

Emmerich · Formel 1: Der Emmericher hofft immer noch auf ein neues Cockpit für die kommende Saison.

Nico Hülkenberg beim Formel 1 Rennen in Russland.

Nico Hülkenberg beim Formel 1 Rennen in Russland.

Foto: XPB / James Moy Photography Ltd.

7,2 Sekunden. In der Formel 1 ist das eine kleine Welt. Und beim Boxenstop sogar eine ziemlich große, brauchen die besten der Welt nur knapp zwei Sekunden, um die vier Reifen an den Boliden zu wechseln. Nico Hülkenberg hat damit am Sonntag schmerzliche Erfahrungen gemacht. Beim Großen Preis von Russland in der Olympiastadt Sotschi ging beim Stop alles schief, was schief gehen konnte. Nach dem Rennen zeigte sich Hülkenberg als Teamplayer, wollte seine Mechaniker nicht kritisieren. „Es war nicht ideal, aber das passiert“, sagte der 32-Jährige über den Zwischenfall in der 17. Runde. „Die geben immer alles. Und vielleicht habe ich mich ja auch nicht so klasse positioniert.“

Sein Rennen war gelaufen. Hülkenberg versuchte zwar, die verlorene Zeit irgendwie wieder herauszufahren, doch überanstrengte dabei die neuen Reifen. Und dann kam auch noch eine Virtual-Safetycar-Phase dazwischen, die es den anderen Piloten ermöglichte, weniger Zeit beim Reifenwechsel zu verlieren. „Das lief dann auch noch gegen uns, sodass zwei weitere von den Jungs vorbeigeschlüpft sind“, schilderte der Emmericher am Schwarzen Meer seine Sicht der Dinge.

Zu allem Überfluss hatte gegen Ende des Rennens auch noch sein Bolide technische Probleme. Hülkenberg konnte dem McLaren von Lando Norris irgendwann nicht mehr folgen — unter normalen Umständen begegnen sich die beiden Autos auf der Strecke auf ähnlichem Niveau.

„Da konnte ich dann nicht mehr mithalten und so habe ich auch noch Kevin mit seiner Strafe um eine Sekunde verpasst“, erklärte der Emmericher. Der angesprochene Kevin Magnussen (Haas) bekam während des Grand Prix eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt und wurde am Ende Neunter — ein Platz vor Hülkenberg, der nichts schönreden wollte: „Ich kann nicht zufrieden sein. Denn das Auto wäre gut genug für Platz sechs gewesen. Ich hätte mit Carlos kämpfen können.“ Der Spanier Sainz holte acht Punkte für den Renault-Konkurrenten McLaren.

Auf dem Fahrermarkt gibt es derweil keine Neuigkeiten. Noch ist Hülkenberg für das kommende Jahr ohne Cockpit. Freie Plätze gibt es noch bei Williams, wo Robert Kubica das Team verlässt, Red Bull und Alfa Romeo, das immer noch nicht Antonio Giovinazzi als Partner von Kimi Räikkönen bestätigt hat. Aber ein italienisches Team, das auf einen italienischen Fahrer verzichtet? Das ist nur schwer vorstellbar. Red Bull will sich wohl zwischen Pierre Gasly und Alexander Albon entscheiden.

Nun bringt jedoch Ex-Weltmeister Nico Rosberg den Emmericher wieder ins Gespräch beim Getränkehersteller. „Hülkenberg wäre keine schlechte Wahl, um ehrlich zu sein“, sagte Rosberg auf seinem YouTube-Kanal. „Er hat immer noch die Möglichkeit für Red Bull zu fahren, obwohl sie Nein gesagt haben. Er passt sehr gut zur Mentalität und ist ein guter Fahrer, warum also nicht? Im Moment ist er die beste Wahl.“ Dass Hülkenberg bei Williams unterkommt, glaubt Rosberg, der genauso wie der Emmericher schon beim Traditionsrennstall unter Vertrag gestanden hat, nicht. Man suche dort einen Fahrer, der viel Sponsorengeld mitbringt. Zudem hat Hülkenberg betont, in der Spätphase seiner Karriere nicht mehr hinterherfahren zu wollen. Mit Williams müsste er das wohl. Rosberg weiter: „Ich hoffe, er bleibt in der Formel 1, weil er es verdient, er ist ein großes Talent.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort