Motorsport Nico will die ersten Punkte in der Wüste
Emmerich · Der Emmericher Nico Hülkenberg hat einen glänzenden Start in die neue Formel 1-Saison erwischt. Nach zwei Rennen liegt der 26-Jährige vor Weltmeister Sebastian Vettel auf Rang sechs. Am Sonntag folgt das Nachtrennen von Bahrain.
Das ist Nico Hülkenberg
Im vierten Anlauf soll's endlich klappen. Für den Emmericher Formel 1-Fahrer Nico Hülkenberg gab's bislang in der Wüste noch nie etwas zu holen. Einmal Platz 14, zweimal Zwölfter — so lautet die Bilanz des "Force India"-Piloten beim "Großen Preis von Bahrain". Doch der 26-Jährige ist nach dem hervorragenden Saisonstart — dem sechsten Platz von Australien folgte am vergangenen Sonntag Rang fünf in Malaysia — auf den Geschmack gekommen. "Ich erwarte eine ähnliche Leistung wie in Malaysia und gehe davon aus, dass wir wieder Punkte holen", gibt sich Hülkenberg vor dem Nachtrennen, das am Sonntag um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit gestartet wird, sehr selbstbewusst.
Der Emmericher hat auch allen Grund zur Zuversicht. Denn Nico hat in den ersten beiden Rennen stolze 18 Punkte gesammelt — eine Ausbeute, mit der wohl vor dem Saisonstart selbst die größten Optimisten in Reihen des britisch-indischen Rennstalls nicht gerechnet hatten. Und sein "VJM07"-Bolide soll in Kürze noch besser — sprich schneller — werden. Voraussichtlich schon im heutigen Freitagstraining wird Hülkenberg auf der 5,411 Kilometer langen Strecke nahe der Stadt Sakhir ein "Aero-Paket" seines Rennstalls testen. Darin enthalten: neue Flügel, Leitbleche und Retuschen am Unterboden. Im "Großen Preis von China" (Sonntag, 20. April), sollen die Verbesserungen erstmals zum Einsatz kommen.
Damit nicht genug: "Force India" plant auch mit neuen Kühlern. Hülkenberg hofft darauf, diese schon im "Großen Preis von Spanien" in Barcelona (11. Mai) einsetzen zu können. Sein Ch ef, "Force India"-Sportdirektor Otmar Szafnauer, klingt da schon etwas vorsichtiger: "Die Kühler haben eine Vorlaufzeit von zwölf Wochen." Somit ist gut möglich, dass der Emmericher und sein Teamkollege Sergio Perez erst an 8. Juni im "Großen Preis von Kanada" von der neuen Technik profitieren. Nach dem guten Start, der praktisch allein auf das Konto von Nico geht, formuliert sein Arbeitgeber das Saisonziel eindeutig. "Wir wollen in der Konstrukteurswertung Fünfter werden. Da liegen wir momentan auch. Allerdings wird Red Bull noch an uns vorbeiziehen. Deshalb müssen wir uns Williams schnappen", erklärt Szafnauer.
Für den britischen Rennstall, dessen Boliden ebenfalls mit einem Mercedes-Motor unterwegs sind, haben Valtteri Bottas und Felipe Massa in Australien und Malaysia 20 Punkte gesammelt. Mittlerweile hat die Konkurrenz Williams sogar als Geheimfavorit auf der Rechnung. So ist Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Ferrari) offenbar fest von den Qualitäten seines langjährigen Weggefährten Massa überzeugt: "In Bahrain werden wir auf Williams aufpassen müssen. Es gibt viele Geraden, und sie haben einen überragenden Top-Speed."
