Formel 1 Nico und die Whisky-Werbung

Nico Hülkenberg muss weiter auf seine nächsten Punkte in der Formel 1 warten. Gestern landete der Emmericher im "Großen Preis von Bahrain" auf Platz zwölf. Am Samstag war "Force India" von einem TV-Boykott betroffen.

Großer Preis von Bahrain 2012
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Nico Hülkenberg wird den "Großen Preis von Bahrain" garantiert so schnell nicht vergessen. Wie berichtet, waren vier Mechaniker seines Rennstalls "Force India" am Donnerstag im Golfstaat in eine gewalttätige Demonstration geraten — unweit ihres Fahrzeugs war ein Brandsatz explodiert. Einen Tag später verzichtete "Force India" daraufhin auf die Teilnahme am zweiten Freien Training. Robert Fernley, stellvertretender Teamchef von "Force India", hatte damit dafür gesorgt, dass seine Mitarbeiter noch vor Einbruch der Dunkelheit ihre Hotels erreichten.

Am Samstag war "Force India" dann von einem Zwischenfall betroffen, der eher ins Kuriositäten-Kabinett gehört. Beim Qualifying mussten die Motorsport-Fans an den Fernsehern weltweit auf Bilder von Nico Hülkenberg und seinem schottischen Kollegen Paul di Resta verzichten. Sofort machte die Spekulation über eine Strafmaßnahme des Chefvermarkters Bernie Ecclestone die Runde, weil "Force India" als einziger der insgesamt zwölf Rennställe auf das zweite Training verzichtet hatte. Doch die "graue Eminenz" der Königsklasse dementierte sofort, dass irgendeine böse Absicht hinter dem TV-Boykott gesteckt habe: "Ich war beschäftigt und habe gar nicht gemerkt, dass Force India nicht zu sehen war. Ich vermute, es hatte mehr mit dem Werbeverbot für Alkohol in Bahrain zu tun. Sie haben das Logo einer Whiskyfirma gut sichtbar auf dem Auto. Das hätten sie runternehmen sollen."

Gerüchte um Bernie Ecclestone

Die "Force India"-Boliden drehen mit dem Logo der schottischen Whisky-Marke "Whyte & Mackay" ihre Runden. Das heikle Thema beschäftigte sofort auch britische Medien. Deren Recherchen ergaben, dass sich die Inder frühzeitig eine Genehmigung für den Werbeaufdruck geholt hatten. Zum Sport: Der Emmericher Nico Hülkenberg, der schon am vergangenen Sonntag in Shanghai leer ausgegangen war, muss weiter auf seine nächsten Punkte in der Formel 1 warten. Der 24-Jährige hatte am Samstag das Qualifying auf Platz 13 beendet und kam gestern als Zwölfter ins Ziel. "Meine Runde im zweiten Durchgang sah lange Zeit sehr stark aus. Leider bin ich am Ende von der Ideallinie abgekommen. Das hat einige Zehntelsekunden gekostet", meinte Hülkenberg.

Immerhin war sein Kollege gestern erfolgreich. Paul di Resta landete auf dem sechsten Platz und fuhr damit das bislang beste Resultat für "Force India" ein. Der Rennstall bleibt in der Konstrukteurswertung vorerst Achter, verkürzte aber den Rückstand auf die Konkurrenten Sauber und Williams.

(RP)
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