Fußball „Nicht alles in Frage stellen“
Der 1. FC Kleve fiebert dem Pokalknüller gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag um 15 Uhr entgegen.Trainer Arie van Lent sieht keinen Grund, nach drei Oberligaspielen ohne Sieg seine Arbeitsweise zu ändern.
"Allein die Namen der beiden nächsten Gegner sollten eigentlich ausreichen, um meine Mannschaft bis in die Haarspitzen zu motivieren", erklärt van Lent seine Sicht der Dinge vor den Spielen gegen Düsseldorf und darauf die Woche gegen Borussia Mönchengladbach II, "die Aussicht auf viele Zuschauer und packende Duelle weckt auch in mir die Vorfreude."
An Gladbach denkt aber im Prinzip noch keiner rund um den Bresserberg. Alle Konzentration gilt der Fortuna. Unter Druck sieht der 37-Jährige seine Mannschaft dabei nicht, wenn der Tabellen-Dritte der Regionalliga Nord am Sonntag um 15 Uhr in der Volksbank-Arena aufläuft. "Es ist eine optimale Möglichkeit für meine Jungs, sich mit einer Klasse-Mannschaft zu messen", sieht van Lent den Wert der Partie auch für die nächsten Meisterschaftsspiele.
Van Lent wird kein "Quälix"
In denen will der 1. FC Kleve wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, die er in den vergangenen drei Ligaspielen (1:1 beim VfB Speldorf, 1:2 gegen die Spielvereinigung Velbert, 1:3 bei Fortuna Düsseldorf II) verlassen hatte. "In den Partien hat mir ein bisschen die Initiative meiner Mannschaft gefehlt", hadert van Lent. "Die Spieler müssen ganz einfach erkennen, dass wir in jeder Begegnung 100 Prozent geben müssen, um drei Punkte für uns zu verbuchen." Draufhauen, laut werden oder zum "Quälix" mutieren will der sympathische Holländer aber dennoch nicht. "Erstens ist das gar nicht meine Art und zweitens können wir doch nicht alles in Frage stellen, was in den ersten acht Partien der Saison so hervorragend gelaufen ist." Insofern würden alle Fehler weiterhin sachlich analysiert, so der Trainer, der seinen Spielern im Übrigen genug Selbstkritik attestiert, um die eigene Leistung immer wieder neu in Frage zu stellen.
Zu viele Platzverweise
Ein Problem, dass im bisherigen Saisonverlauf offensichtlich wurde, sind die Feldverweise für Klever Spieler. Viermal Gelb-Rot und viermal Rot — so liest sich die Kartensammlung der Schwanenstädter. Eindeutig zuviel nach elf gespielten Runden. "Natürlich schwächen wir uns mit den Platzverweisen selbst", gibt van Lent zu, "aber man muss jede Karte für sich betrachten." In den meisten Fällen seien es Fouls gewesen, die er zum Teil auf Übereifer zurückführe. "Wenn wir — wie in Speldorf — eine Halbzeit komplett in den Sand setzen, wollen einige in der restlichen Spielzeit alles wieder gerade biegen. Das ist dann manchmal zuviel des Guten."
Live-Ticker vom Spiel ab 15 Uhr unter www.rp-online.de/fortuna.