Vanessa Martini hat den Schreck inzwischen verdaut. Im ausverkauften Berliner Olympiastadion und vor einigen Millionen Fernsehzuschauern hatte sich die 17-jährige Reeserin im Elfmeterschießen um den DFB-Pokal als erste Schützin des FCR Duisburg den Ball geschnappt. Das Ende ist bekannt: Das Eigengewächs des SV Rees scheiterte mit ihrem Schuss ins linke Eck an Ursula Holl, Nationaltorhüterin des 1. FFC Frankfurt.

„Beim nächsten Mal sind wir dran“

Doch mit einigen Tagen Abstand nimmt die Junioren-Nationalspielerin die Niederlage schon wieder recht gelassen und richtet eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Wir sind mit dem FCR Duisburg bestimmt nicht zum letzten Mal nach Berlin gefahren. Und beim nächsten Mal gehört der Pokal uns !“ Einen Tag vor ihrem großen und am Ende tragischen Auftritt hatte Vanessa Martini in ihrer Heimatstadt im Mittelpunkt gestanden. Denn zum Auftakt des großen Pfingstturniers des Rees hatten Dirk Bimbach, Mitarbeiter des Fußball-Verbandes Niederrhein, und Kreis-Jugendobmann Alfred Herbers dem Reeser Jugendleiter Michael Wesendonk einen Scheck in Höhe von 4 500 Euro überreicht. Martini hatte ab den Bambini neun Jahre lang das grün-weiße Trikot getragen – der SV Rees erntet jetzt die Früchte der Ausbildung des Rohdiamanten.

Und die 17-Jährige, die in Duisburg das Berufskolleg besucht, freut sich mit ihrem Heimatverein: „Das Geld ist gut angelegt und beim SV Rees in besten Händen. Denn der Verein leistet eine ausgezeichnete Jugendarbeit, von der ich auch profitiert habe. Ich bin mir sicher, dass irgendwann wieder eine Reeser Spielerin den Sprung in die Bundesliga schafft.“

Im Oberhaus stehen für die Verteidigerin jetzt noch mit Vizemeister FCR Duisburg die Spiele beim TSV Crailsheim und gegen den Hamburger SV auf dem Programm. Danach darf sie die wohl verdienten Sommerferien genießen.