Fußball Lokalrivalen haben Rollen gewechselt
Rees · In der Fußball-Bezirksliga steht das morgige Derby zwischen Blau-Weiß Bienen und dem SV Rees ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Der RSV Praest möchte beim Neuling SGE Bedburg-Hau nichts anbrennen lassen.
In der vergangenen Saison war die Angelegenheit klar. Blau-Weiß Bienen landete in der Fußball-Kreisliga A Rees-Bocholt einen Start-Ziel-Sieg in Sachen Meisterschaft und durfte im Grunde genommen schon in der Winterpause für die Bezirksliga planen. Lokalrivale SV Rees gehörte zu den stärksten Mannschaften in der Rückserie und durfte schließlich den zweiten Aufstiegsplatz bejubeln.
Doch eine Etage höher haben die Lokalrivalen die Rollen getauscht. Während Blau-Weiß Bienen sich von Anfang in der Abstiegszone aufhält, zeigen die Grün-Weißen aus Rees momentan, dass sie sogar gegen die stärksten Mannschaften der Liga bestehen können. Am vergangenen Sonntag musste sich das Team um Trainer Klaus Klein-Wiele ausgesprochen unglücklich mit 0:1 gegen den Tabellenzweiten Alemannia Pfalzdorf geschlagen geben. Den verdienten Lohn für eine starke Leistung erntete der SV Rees am Mittwochabend, als der Neuling einen Punkt beim Tabellenführer Sportfreunde Broekhuysen entführte.
Trotz der großen Überraschung bleiben Klein-Wiele und seine Schützlinge auf dem Teppich. "Es wird für uns mindestens genauso schwer, etwas Zählbares aus Bienen mitzunehmen, wie beim Spitzenreiter zu punkten", warnt Klein-Wiele. Bei den Gästen könnte Kapitän Philipp Bock nach überstandener Verletzung wieder in der Startelf stehen. Fraglich ist der Einsatz von Oliver Ebbing (Rückenbeschwerden); definitiv fallen Daniel Schnelting und Sebastian Verfürth aus. Klein-Wiele: "Es bleibt dabei. Wir möchten in der Winterpause über dem Strich stehen. Daher sollte in Bienen wenigstens ein Punkt herausspringen."
Bei den Blau-Weißen trägt nach wie vor Interimscoach Uwe Becker die sportliche Verantwortung – die Suche nach dem Nachfolger von Trainer Holger Wieggers gestaltet sich für den Biener Vorstand schwieriger als gedacht. "Allmählich sollten wir punkten, damit wir das rettende Ufer nicht aus den Augen verlieren", sagt Vorsitzender Axel Buckermann vor dem wichtigen Lokalduell.
Der RSV Praest verpasste am Mittwochabend die Gelegenheit, endgültig wieder den Sprung in den Kreis der Titelaspiranten zu schaffen. Nach einer phasenweise enttäuschenden Vorstellung verlor die Mannschaft gegen den Tabellendritten SV Straelen II letztendlich mit 2:3. "Ich möchte die gute Leistung des Gegners zwar nicht schmälern. Aber wir haben speziell in der ersten Halbzeit viel zu wenig getan, um in der Tabelle einen Sprung nach vorne machen zu können", meint RSV-Trainer Roland Kock.
Wiedergutmachung ist daher in der morgigen Partie beim Aufsteiger SGE Bedburg-Hau angesagt, der zurzeit die Reihe der sechs Abstiegsplätze anführt und am vergangenen Sonntag eine empfindliche 0:7-Pleite in Broekhuysen schlucken musste. Kock: "Natürlich möchten wir aus Bedburg-Hau etwas Zählbares mitnehmen. Doch dazu müssen wir von Anfang an wesentlich präsenter sein, als es gegen Straelen der Fall war."
Die Gäste werden wahrscheinlich ohne ihren Stürmer Sven Dienberg auskommen müssen, der gegen Straelen wegen einer Zerrung zur Pause ausgewechselt werden musste. Außerdem muss Linksverteidiger Michael Schulz weiterhin pausieren.
