Fußball "Ich bin nicht parteiisch"

Ernst Hempel, Vorsitzender der Spruchkammer des Fußball-Kreises Rees-Bocholt, hat sich bei der Entscheidung gegen den SV Rees II streng an die Spielordnung des Westdeutschen Verbandes gehalten.

Ernst Hempel, Vorsitzender der Spruchkammer des Fußball-Kreises Rees-Bocholt, kann den Vorwurf der Parteilichkeit nicht auf sich sitzen lassen. In der gestrigen Ausgabe hatte die RP über den Abzug von sieben Punkten für den Fußball-C-Ligisten SV Rees II berichtet. Und darauf hingewiesen, dass von dieser Strafe in erster Linie die Emmericher Eintracht profitiert, deren Chancen auf das Erreichen einer Relegationsrunde sich erheblich verbessert haben.

Falsch ist allerdings, dass Ernst Hempel, der die Verhandlung mit den Beisitzern Theo Scholten (PSV Wesel) und Klemens Klein-Hitpaß (VfL Rhede) geleitet hatte, ein "Eintracht-Urgestein" ist. Hempel, der gestern seinen 72. Geburtstag feierte, hatte vor drei Jahren nach 50-jähriger Tätigkeit seine aktive Schiedsrichter-Laufbahn beendet. Seit 1965 hatte er für den SV Vrasselt gepfiffen, dessen Mitglied er bis heute ist. Seit 1998 engagiert sich der Emmericher als Vorsitzender der Kreisspruchkammer – erst im vergangenen Jahr war er auf dem Kreistag von den Delegierten einstimmig im Amt bestätigt worden. "Ich habe mich in all' den Jahren bei meinen Entscheidungen immer streng an die Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes gehalten. Ich bin noch nie parteiisch gewesen. So interessiert es mich im aktuellen Fall überhaupt nicht, wie am Ende die Eintracht oder der SV Rees II abschneiden", sagte Hempel.

Reeser Reserve hatte sogar Glück

Gleichzeitig erläuterte er noch einmal die Entscheidung der Spruchkammer: "Der Spieler Aleksandar Gerling war am 25. September und am 17. Oktober in der Bezirksliga-Mannschaft des SV Rees zum Einsatz gekommen. Und wer innerhalb von vier Wochen zweimal für das höherklassige Team spielt, darf anschließend nicht sofort wieder für die Reserve auflaufen." Demnach hatte der SV Rees II sogar noch Glück. Denn Gerling spielte am 24. Oktober (2:2 gegen SV Biemenhorst IV) und am 31. Oktober (1:0 beim SV Spellen IV) für die "Zweite" der Grün-Weißen – allerdings hatte damals keiner der betroffenen Vereine Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt.

In den drei Partien des SV Rees II im Januar war Gerling, der am 7. November ausgesetzt hatte, zwar wieder spielberechtigt. Doch da in Jan Gasse und Marcel Heiliger noch zwei weitere Bezirksliga-Kicker zum Einsatz kamen, blieb Ernst Hempel und seinen Kollegen keine andere Wahl, als den Punktabzug zu verhängen. Der Spruchkammer-Vorsitzende zu den Fakten: "In einer Reserve dürfen nur zwei Spieler aus der höherklassigen Mannschaft auflaufen. Das regelt Paragraf 11 der Spielordnung."

(RP)
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