Motorsport Hülkenberg in prominenter Gesellschaft

Emmerich · Der Mann, der einst den später Box-Weltmeister Henry Maske zum Star gemacht hat, ist neuer Manager von Nico Hülkenberg. Werner Heinz aus Trier soll die Karriere des Emmericher Formel 1-Piloten vorantreiben.

Der Mann weiß, wie man Stars macht. Als er die Zusammenarbeit mit Henry Maske begann, hatte der spätere Boxweltmeister im Halbschwergewicht noch längst kein Gentleman-Image. Topmodel Nadja Auermann half er beim Aufbau einer Schauspiel-Karriere. Und Olympiasieger und Skisprung-Weltmeister Sven Hannawald wurde unter seiner Regie zur Wintersport-Legende.

Die Rede ist vom Trierer Manager Werner Heinz. Der Chef der Agentur "WHS International" – das "S" hinter den Initialen steht für "Sport" – kümmert sich seit gestern um Nico Hülkenberg. Der Emmericher Formel 1-Pilot, der nach Ablauf der Saison die Zusammenarbeit mit seinem Berater Timo Gans beendet hatte, befindet sich damit nach einhelliger Expertenmeinung in allerbesten Händen. Rein sportlich betrachtet hat der 25-Jährige eine starke Saison absolviert. Doch so recht ins Rampenlicht ist Hülkenberg trotz seiner Leistungen noch nicht gerückt. Ein Faktor fällt in Zukunft weg: Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, der trotz ausbleibender Erfolge immer noch im Mittelpunkt des Interesses gestanden hatte, steuert nur noch einen Privat-Pkw.

Eine wesentlich größere Rolle im Karriereplan des Emmerichers spielt Werner Heinz. Die Management-Strategie des 62-Jährigen klingt ganz einfach: "Jeder Star muss individuell ins rechte Licht gerückt werden." Der Erfolg gibt ihm recht: Seit 30 Jahren formt Heinz Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport, Musik, Mode, Film und Fernsehen.

Der Trierer hat ein besonderes Faible für den Motorsport. Das kommt nicht von ungefähr. Als junger Mann war er im "Renault R5-Cup" im Einsatz. Frei nach dem Motto "Selbst ist der Rennfahrer" begab sich Werner Heinz auf Sponsorensuche in eigener Sache – der Beginn seiner Management-Agentur. Den Kontakt zu Nico Hülkenberg bekam der 62-Jährige, weil er glänzende Verbindungen zum Schweizer "Sauber"-Rennstall hat. Dort hat er noch einen weiteren Rennfahrer unter Vertrag, dem viele Fachleute eine große Karriere in der Königsklasse prophezeien.

Die Rede ist nicht etwa vom Mexikaner Esteban Gutierrez, der im nächsten Jahr vor allem deshalb an Hülkenbergs Seite fahren darf, weil er den Telekommunikationsriesen "Telmex" im Rücken hat. Zu den jüngsten Schützlingen von Werner Heinz gehört ein gewisser Robin Frijns. Der 19-jährige Niederländer schrieb sich vor zwei Jahren in die Notizbücher der großen Rennställe, als er die renommierte Nachwuchsserie "Formula BMW Europe" gewann. Im nächsten Jahr soll er als Testfahrer bei "Sauber" behutsam an die Formel 1 herangeführt werden.

Für seinen neuen Schützling Nico Hülkenberg wird sich Werner Heinz im nächsten Jahr auf Sponsorensuche begeben. Aktuell finden sich auf der Homepage des Emmericher Piloten vier Förderer: Aus der Heimat grüßen Katjes und der Hafen ("Rhein-Waal-Terminal"). Hinzu kommen der Helm-Fabrikant Schuberth und der TÜV-Konkurrent "Dekra". Das ist noch ausbaufähig. Zumal Nico Hülkenberg bereits am eigenen Leib erfahren musste, welch große Rolle das Sponsoring in seiner Sportart spielt. Vor gerade einmal zwei Jahren verlor er seinen Job bei Williams, weil sein Nachfolger, Pastor Maldonado aus Venezuela, ganz einfach viel mehr Geld mitbrachte.

(RP)