Lokalsport Hülkenberg hat noch Luft nach oben

Emmerich/Spielberg · Nach elfjähriger Abstinenz kehrt der Formel 1-Zirkus nach Österreich zurück. Doch für den 26-jährigen Piloten aus Emmerich lief es gestern noch nicht nach Wunsch. Heute geht's mit dem dritten Training und dem Qualifying weiter.

Nico Hülkenberg gehört in dieser Saison zu den Fahrern, auf die immer Verlass ist. Der Emmericher gehört zu den drei Formel 1-Piloten, die in jedem der sieben Rennen gepunktet haben. Neben ihm gehören noch Nico Rosberg und Fernando Alonso zum dem Trio. Hülkenberg hat in dieser Zeit 57 Punkte eingesammelt. Kein Wunder, dass er sich vor dem Rennen im österreichischen Spielberg ein neues Ziel gesetzt hat. "Ich will die 100-Punkte-Marke knacken", sagt der Force India-Fahrer bescheiden. Denn eigentlich müsste sogar noch mehr drin sein, schließlich ist gerade erst ein Saisondrittel vom Formel 1-Zirkus zurückgelegt worden. "Ich will den Mund nicht so voll nehmen. Wenn es dann 150 werden, habe ich nichts dagegen. Aber 100 ist ein schöne runde Zahl. Zudem wäre ich das erste Mal zweistellig", meint er. Pünktlich vor dem Grand Prix, der nach elfjähriger Pause erstmals wieder in Österreich ausgetragen wird, spendierte Force India seinen Fahrern einen Aerodynamik-Upgrade. Neu sind an Hülkenbergs Boldiden Frontflügelendplatten, Frontflügelhalter, die Leitbleche unter dem Chassis, der Bügelflügel auf den Seitenkästen, die Rückspiegel und die vorderen Bremsbelüftungen. Und noch einen Vorteil hat Force India in der Hinterhand. Er kann bei den Rennen, die kritisch für die Reifen sind, mit einem Stop weniger auskommen als die Konkurrenz. So hat's Hülkenberg in Montreal demonstriert. "Es lässt sich noch nicht sagen, ob das ein Trend wird. Aber es hat schon ein paar Mal funktioniert", sagt der Emmericher, der in seiner Laufbahn auf dem Red Bull-Ring noch nie ein Rennen gefahren ist. Der Eindruck nach den gestrigen ersten beiden Trainingseinheiten war für die beiden Force India-Piloten aber ernüchternd. Die in dieser Saison dominierenden Mercedes-Wagen waren wieder mal nicht zu bremsen. In Durchgang eins hatte Nico Rosberg die Nase vorn und ließ Lewis Hamilton hinter sich. Beim zweiten freien Training lief es genau umgekehrt.

Hinterher fuhren die Force India-Piloten auf dem Red Bull-Ring. Während Stallgefährte Sergio Perez beim ersten Anlauf vor Hülkenberg Sechster wurde, ging beim zweiten freien Training gar nichts mehr für den Rennstall aus Indien. Alles andere als zufrieden sahen die Gesichter der Verantwortlichen aus. Perez lag am Ende auf Rang 13. Für Hülkenberg reichte es trotz Mercedes-power im Heck des Force India nur zu Platz 17. Einiges schien am Set up nicht zu funktionieren und hektische Betriebsamkeit machte sich sofort in der Box des Rennstalls breit. Allerdings besteht noch Zuversicht. Der 26-Jährige fuhr seine schnellste Runde auf der härteren Reifenmischung, mit den Supersofts sollte für ihn noch Luft nach oben sein.

Heute geht es für ihn mit dem dritten Training weiter, ehe das wichtige Qualifying auf dem Red Bull-Ring ansteht. Start des Grand Prix ist morgen um 14 Uhr.

(RP)
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