Motorsport Hülkenberg am Scheideweg

Lokalsport · Der Emmericher Rennfahrer feiert am 19. August seinen 25. Geburtstag. Auf dem Wunschzettel dürfte ein schnelles Auto ganz oben stehen – damit Nico endlich vorne mitmischen kann.

Der Emmericher Rennfahrer feiert am 19. August seinen 25. Geburtstag. Auf dem Wunschzettel dürfte ein schnelles Auto ganz oben stehen — damit Nico endlich vorne mitmischen kann.

Deutsche Formel BMW (2005), Formel 3 Euroserie (2008), Grand Prix 2 (2009) — Nico Hülkenberg hat alles gewonnen, was ein Nachwuchsfahrer gewinnen muss, um in der Formel 1 zu landen. Sein Ziel, das sich der Emmericher schon als kleiner Kartfahrer gesetzt hatte, hat der 24-Jährige längst erreicht. Nach seiner Debüt-Saison im Jahr 2010 bei Williams mischt er aktuell zum zweiten Mal als Stammfahrer ("Force India") in der Königsklasse mit. In knapp drei Wochen (19. August) feiert Nico Hülkenberg seinen 25. Geburtstag. Der Welpenschutz ist längst abgelaufen — ab sofort muss der Emmericher die Weichen in Richtung einer möglichst erfolgreichen Zukunft stellen.

Stärken

Nico Hülkenberg ist in der Lage, aus einem mittelmäßigen Auto das Optimum herauszuholen. Der Emmericher ist immer hochkonzentriert bei der Sache und lässt sich auch von Rückschlägen nicht verunsichern. So heuerte er im vergangenen Jahr nach der überraschenden Trennung von Williams als Testfahrer bei "Force India" an. In den entscheidenden Momenten ließ Nico Taten auf der Rennstrecke sprechen und erhielt schließlich seine zweite Chance. Wegen seiner lockeren Art ist der 24-Jährige bei den Fans ausgesprochen beliebt — nicht von ungefähr durfte Hülkenberg 2011 für den Abo-Sender Sky als Experte zum Mikro greifen.

Schwächen

Wer den Werdegang von Nico Hülkenberg verfolgt hat, kann eigentlich nur einen Schwachpunkt ausmachen. Dieser zieht sich allerdings wie ein roter Faden durch seine gesamte Laufbahn. Der Emmericher findet immer nur äußerst schwer in eine neue Saison herein. Zwar macht er regelmäßig als Aufholjäger auf sich aufmerksam — doch die Punkte aus den ersten Rennen haben oftmals schon zu Formel 3-Zeiten gefehlt.

Perspektiven

Nico Hülkenberg hat schon zu Beginn seiner Formel 1-Karriere verkündet, irgendwann einmal Weltmeister werden zu wollen. Davon ist er momentan meilenweit entfernt. In der laufenden Saison dienen vier Rennställe (Scuderia Toro Rosso, Caterham, Marussia und HRT) nur dazu, das Starterfeld aufzufüllen. Bleiben acht ernst zu nehmende Teams — und in dieser Wertung belegt "Force India" den letzten Platz. Wenn man's genau nimmt, können folgerichtig 16 Fahrer Punkte holen — nach elf der insgesamt 20 Rennen belegt Nico Hülkenberg Platz 16. Der Emmericher kann sich nach eigener Aussage gut vorstellen, seinen Vertrag bei "Force India" zu verlängern. Ob er damit gut beraten ist, darf angezweifelt werden, zumal den Indern immer wieder finanzielle Probleme nachgesagt werden.

Chancen

Eins steht fest: Wenn Nico Hülkenberg noch einmal einen Schritt nach vorne machen möchte, muss ein schnelles Auto her. Seine große Chance könnte sein, dass der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher sich in diesem Jahr endgültig aufs Altenteil zurückzieht. Sollte Mercedes dann noch konsequent auf die Deutschland-Karte setzen, darf der Emmericher das Wort Weltmeister vielleicht irgendwann noch einmal in den Mund nehmen.

(RP)
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