Formel 1 Hülkenbergs Zukunft noch ungewiss

Emmerich · Motorsport: Auf dem Fahrermarkt gibt es bislang nur wenige Entscheidungen.

 Nico Hülkenberg vom Team Renault F1 sitzt in seinem Rennwagen in der Boxengasse.

Nico Hülkenberg vom Team Renault F1 sitzt in seinem Rennwagen in der Boxengasse.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Die Sommerpause ist in der Formel 1 traditionell der Beginn der Silly Season. So wird die Phase bezeichnet, in der die Spekulationen über Fahrerwechsel wild ins Kraut schießen. Bereits seit dem Deutschland GP werden im Paddock die unterschiedlichsten Szenarien ausgemalt. Mitten in den wilden Spekulationen steckt Nico Hülkenberg. Der Emmericher ist in seinem dritten Jahr bei Renault. Sein Vertrag endet nach dieser Saison. Aber es gibt dem Vernehmen nach eine Option, die das französische Team ziehen kann. Ob dies der Rennstall machen wird, ist ungewiss.

Im Prinzip hängt alles von der Entscheidung bei Mercedes ab. Lewis Hamilton steuert seinem nächsten WM-Titel entgegen. Um das Cockpit neben dem Briten gibt es ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Valtteri Bottas und Esteban Ocon. Teamchef Toto Wolff hat nun angekündigt, dass es in der Sommerpause eine Entscheidung geben wird. Dies sei schon der Fairness geboten, damit sich der Unterlegene nach einem anderen Arbeitgeber umgucken kann.

Die Entscheidung hat auch deswegen weitreichende Folgen, da es sich bei Bottas wohl um einen Abschied für immer handeln würde, auf Ocon möchte sich Mercedes aber wohl eine Option wahren. Dies wiederum ist nicht im Interesse von Renault, die sich als Werksteam gefühlt auf Augenhöhe mit Mercedes sehen. So kreisten am Hungaroring dann auch Haas und Alfa Romeo als mögliche Arbeitsplätze für den Franzosen durchs Fahrerlager.

Bei Haas ist Teamchef Günther Steiner mit seiner Fahrerpaarung nicht zufrieden. So gab es beim Kanada GP eine knallharte Ansage des Südtirolers in Richtung Heißsporn Kevin Magnussen. Aber auch Romain Grosjean wackelt, da seine Leistungen zu sehr schwanken. Selbst der komplette Wechsel der Fahrerpaarung ist möglich. „Wir haben immer betont, dass wir uns frühestens in der Sommerpause Gedanken über die Piloten für die nächste Saison machen, dabei bleiben wir“, wird Steiner von Speedweek.com zitiert. „Der Fahrermarkt hängt derzeit ein wenig in der Luft, aber Verhandlungen im Hintergrund laufen. Esteban Ocon etwa ist ein sehr guter Fahrer, aber wir haben kein Interesse daran, Fahrerparkplatz für nur ein Jahr zu sein. Wir werden uns in Ruhe alle Möglichkeiten ansehen. Nico Hülkenberg ist für uns durchaus interessant.“

Was Steiner nicht sagt, aber zwischen den Zeilen zu lesen ist, sollte Bottas frei werden, könnte er sich auch den Finnen gut in seinem Team vorstellen. Entscheidend wird sein, ob Bottas überhaupt Lust hat, von einem siegfähigen Boliden in ein Mittelfeld-Auto umzusteigen. Vielmehr könnte er auch sein Glück in einer anderen Rennserie suchen. Diese Möglichkeit hat sich bei Hülkenberg in einer Weise zerschlagen. Denn sein Porsche-Team, mit dem er den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans errungen hat, hat die Fahrer bereits bekannt gegeben.

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