"Ich bin immer noch konsterniert und auch etwas deprimiert. Denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Sicherlich müssen wir die Entscheidung von Frank Brands respektieren, weil familiäre und berufliche Gründe nun einmal Vorrang haben. Doch für uns beginnen jetzt wieder schwere Zeiten", sagte Schäfer gestern.

Frank Brands, der als Betriebswirt bei einem Duisburger Stahlunternehmen zu stark eingespannt ist, um sich weiter dem Sport widmen zu können, hatte das HSG-Team erst im vergangenen Jahr übernommen. Die Verpflichtung des 49-Jährigen, der es in seiner aktiven Zeit als Torhüter bis hinauf in die Verbandsliga geschafft hatte, sollte sich als Glücksgriff erweisen. Denn vor der Saison 2010 / 11 hatten viele Experten die HSG Haldern / Mehrhoog / Isselburg als sicheren Absteiger auf der Rechnung. Schließlich hatten in Heinz-Bernd Böing, Torhüter Lutz Dischek, Stefan Langenbach, Christian Tenbrock und Daniel Rathmer fünf Leistungsträger den Verein verlassen oder ihre Laufbahn beendet.

Doch Brands, zu dem HSG-Männerwart Harald Theyssen den Kontakt hergestellt hatte, leitete erfolgreich den Neuaufbau in die Wege ein. Die junge Mannschaft schaffte den Klassenerhalt, ohne die Nerven der Verantwortlichen überstrapazieren zu müssen. In der laufenden Saison hat das Team 8:8-Punkte auf seinem Konto — Abstiegsgefahr sieht anders aus. Doch ab sofort beginnt für die Spiel-Gemeinschaft wieder die Trainersuche, die sich äußerst schwierig gestalten wird. Bernd Schäfer: "Finden Sie mal mitten in der Saison einen Trainer." Folgerichtig wird sich der Verein in den eigenen Reihen umschauen. Mögliche Kandidaten: Die Brands-Vorgänger Rolf Paschmann und Werner "Blacky" Schwarz wären eventuell bereit, für ein halbes Jahr auszuhelfen. Und dann gibt's ja auch noch einen Thomas Zey. Der frühere Rechtsaußen war vielleicht der beste Handballer, den Isselburg je hervorgebracht hat. Der 45-Jährige könnte es bestimmt auch als Trainer richten.