Fußball Die Meurs-Bande
Im Auftaktspiel des A-Liga-Aufsteigers SV Haldern kamen die Brüder Florian, Mathias und Lukas Meurs zum Einsatz. Das Trio knüpft damit an eine lange Tradition der Kicker aus dem Lindendorf an.
Wenige Minuten nach der Pause hielt es Gisbert Meurs auf der kleinen Tribüne im Bocholter "Kaisergarten" nicht mehr auf seinem Sitz. "Ich hab' fast unter der Decke gehangen", erinnert sich der Geschäftsführer des SV Haldern an die Szene, in der sein jüngster Sohn Lukas am Freitagabend den A-Liga-Neuling in der Partie beim Topfavoriten SC 26 in Führung gebracht hatte.
Gisbert Meurs, in den 80er Jahren als kompromissloser Verteidiger eine feste Größe im Team der Kicker aus dem Lindendorf, und seine Frau Michaele fiebern momentan bei den Auftritten des SV Haldern besonders intensiv mit. Aus gutem Grund: In der Auftaktpartie in Bocholt, die wie berichtet 2:2 endete, stand nicht nur Torschütze Lukas in der Startelf.
Der 25-jährige Innenverteidiger Florian Meurs hatte großen Anteil daran, dass Stefan Jansen, Torjäger aus Haldern in Diensten des SC 26, nicht zur Entfaltung kam. Und der 22-jährige Mathias Meurs leitete im offensiven Mittelfeld einige gefährliche Angriffe der Gäste ein. Bei den Heimspielen des SV Haldern ist schließlich auch noch die 18-jährige Schwester Leonie im Einsatz und versorgt die Fans mit Kaffee und Kuchen.
Auf dem Spielfeld neigt die "Meurs-Bande" keineswegs zur Cliquenbildung. "Damit gibt's überhaupt keine Probleme. Die drei Jungs haben alle ihren eigenen Charakter und unterschiedliche Qualitäten auf dem Platz", versichert Trainer Jürgen Stratmann. Der 19-jährige Lukas und seine beiden älteren Brüder knüpfen im Lindendorf an eine lange und erfolgreiche Tradition an.
Vorgänger te Baay und Uebbing
In den 60er Jahren waren Hugo, Karl und der inzwischen bereits gestorbene Alois te Baay für den SV Haldern im Einsatz. Gut 20 Jahre später tauchte das nächste Brüder-Trio im Lindenstadion auf. Damals waren Hugo, Bernhard und Ulrich Uebbing feste Größen im Team der Rot-Weißen, übrigens ebenso wie Gisbert Meurs.
Demnächst wird Mathias, der bei "Katjes" in Emmerich eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert, allerdings wahrscheinlich eine Weile ohne seine Geschwister auskommen müssen. Junior Lukas tritt am 1. Oktober seine Grundausbildung bei der Bundeswehr in der Nähe von Nürnberg an. Parallel beginnt Florian ein Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaft in Köln und steht fortan nur noch sporadisch zur Verfügung.
Die drei Brüder eint neben dem Hobby Fußball auch noch die Begeisterung für Musik. Das Meurs-Trio hatte es am Freitagabend wegen "Haldern Pop" nach dem Schlusspfiff ganz besonders eilig.