Schwimmen Die Meister-Schwimmerin

Schwimmen · Lisa Verhoeven hat für ein Glanzlicht in der Geschichte des Reeser Schwimm-Clubs gesorgt. Als erste Sportlerin des Vereins ging die 21-Jährige in Berlin bei den Deutschen Meisterschaften an den Start.

 Wer so erfolgreich ist, darf auch ganz oben auf dem Stuhl von Bademeister Werner Helmes Platz nehmen: Lisa Verhoeven vom Reeser SC stellte bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin eine persönliche Bestzeit über 50 Meter Brust auf.

Wer so erfolgreich ist, darf auch ganz oben auf dem Stuhl von Bademeister Werner Helmes Platz nehmen: Lisa Verhoeven vom Reeser SC stellte bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin eine persönliche Bestzeit über 50 Meter Brust auf.

Foto: Axel Breuer

Luzia Uebbing hatte es schon immer geahnt. "Lisa hatte schon als Kind eine ausgezeichnete Technik. Man konnte ihr großes Talent früh erkennen", sagt die Vorsitzende des Reeser Schwimm-Clubs. Als junge Frau hat Lisa Verhoeven jetzt für den größten Erfolg in der Geschichte des 1968 gegründeten Vereins gesorgt. Die 21-Jährige hatte sich zunächst bei den NRW-Titelkämpfen in Wuppertal mit der Zeit von 34,78 Sekunden über 50 Meter Brust für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.

Von Seiten des Vereins gab's prompt die Belohnung. Der Reeser SC spendierte seiner Meister-Schwimmerin die Fahrt zu den nationalen Titelkämpfen in Berlin. In der dortigen Europa-Schwimmhalle sprangen beispielsweise Britta Steffen und Paul Biedermann ins Becken, die demnächst bei den Olympischen Spielen in London zu den deutschen Medaillen-Hoffnungen zählen. Das anfängliche Lampenfieber, das die junge Reeserin verspürte, war schnell verflogen. Umgeben von vielen Leistungssportlerinnen gelang der Amateurin aus Rees in ihrer Paradedisziplin eine persönliche Bestzeit. Sie steigerte sich auf 34,54 Sekunden — gerade einmal 39 Schwimmerinnen aus ganz Deutschland sind derzeit über 50 Meter Brust noch schneller.

"Spaß immer im Vordergrund"

Lisa Verhoeven, die am Gymnasium Aspel das Abitur gemacht hat und momentan in Bocholt eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin absolviert, trauert nicht der ganz großen Laufbahn nach, die eventuell möglich gewesen wäre. "Beim Reeser SC habe ich mich schon als Kind pudelwohl gefühlt. Um Leistungssport zu betreiben, hätte ich ein entsprechendes Internat besuchen müssen. Und für mich stand der Spaß am Schwimmen immer im Vordergrund", sagt die Reeserin, die vor zehn Tagen in der Hauptstadt ein unvergessliches Wochenende erlebte. Am Rande der Titelkämpfe schaute sie sich mit ihren Begleitern Marco Dahmen, Christina Meyer, Ruth Berresheim und Helena Naß auf einer Großleinwand auf der Waldbühne das DFB-Pokalfinale an. Und selbstverständlich ging's auch mit dem Aufzug den Berliner Fernsehturm hinauf.

Lisa Verhoeven, die seit 2005 ununterbrochen die Vereinsmeisterschaft des Reeser SC gewonnen hat, kann sich noch gut an die Anfänge erinnern: "Bei unserem Bademeister Werner Helmes habe ich das Schwimmen gelernt." Inzwischen steht die 21-Jährige selbst dem Nachwuchs ihres Heimatvereins mit Rat und Tat zur Seite. Zur Freude von Luzia Uebbing: "Die Kinder sind stolz darauf, dass ihre Lisa bei der Deutschen Meisterschaft dabei war."

(RP)
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