Fußball Die DFB-Elf wird nicht hoch gehandelt

Niederrhein · Die RP befragte die hiesigen Fußball-Experten nach den Titelaussichten der Nationalmannschaft bei der heute beginnenden Weltmeisterschaft in Brasilien. Das Fazit: Es herrscht verhaltener Optimismus vor.

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Heute Abend wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien eröffnet. Gastgeber und Rekordweltmeister Brasilien bestreitet um 22 Uhr in Sao Paulo das Auftaktspiel gegen Kroatien. Die Rheinische Post hörte sich im Vorfeld bei den lokalen Fußball-Trainern nach den Chancen der deutschen Mannschaft um.

Roland Kock (Trainer des Bezirksligisten RSV Praest): "Ich tue mich sehr schwer. Vom Potenzial können wir es sicher bis ins Finale schaffen. Der Ausfall von Marco Reus ist aber sehr bitter. Gerade seine Freistöße von der Seite sind sehr gefährlich, hinzu kommt das starke Eins-Gegen-Eins-Spiel. Mit Schürrle oder aber Podolski hat Löw allerdings die Qual der Wahl. Da Özil momentan nicht torgefährlich ist, würde ich im Mittelfeld einen Bayern-Block auflaufen lassen".

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Hans-Georg Trinker (künftiger Trainer des A-Ligisten Westfalia Anholt): "Trotz aller negativen Vorzeichen sollte das Halbfinale Mindestziel sein. Wir haben eine gute Qualität, die Mannschaft ist gereift und erfahrener geworden. Ich denke, dass Brasilien und Argentinien auch wegen des Klimas die besten Chancen haben. Sicherlich wird auch eine Mannschaft, die bislang noch keiner auf der Rechnung hat, weit vorstoßen.

Harald Katemann (Trainer von Landesliga-Meister Viktoria Heiden): "Es ist schwer zu sagen. Ich denke schon, dass wir es bis ins Viertel- oder Halbfinale schaffen. Letztlich wird die Mannschaft weit kommen, die es schafft, sich am besten an das Klima anzupassen. Von daher sind die Mannschaften aus Südamerika natürlich im Vorteil. Marco Reus ist ein extrem wichtiger Spieler. Wie auch in der Vergangenheit müssen wir versuchen, den Ausfall über das Kollektiv aufzufangen.

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Jürgen Stratmann (Trainer des A-Ligisten SV Haldern): "Momentan wird vieles zu Schwarz gesehen. Die Vorrunde sollten wir natürlich überstehen. Dann wird sich zeigen, wie weit die DFB-Elf kommt. Die Qualität ist auf jeden Fall vorhanden. Brasilien, Argentinien und Spanien sind sicher die drei großen Favoriten".

Rolf Sent (Trainer von Bezirksliga-Absteiger Blau-Weiß Bienen): "Marco Reus ist der große Hoffnungsträger gewesen. Da muss sich Jogi Löw natürlich was einfallen lassen. Özil ist momentan total außer Form. Ich hoffe natürlich, dass wir möglichst weit kommen. Momentan bin ich aber eher skeptisch. Argentinien und Brasilien sind die Favoriten".

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Frank Potthoff (Trainer des A-Ligisten VfB Rheingold Emmerich): "Ich glaube nicht, dass wir eine attraktive Weltmeisterschaft erleben werden. Aufgrund des Klimas dürfte ein offener Schlagabtausch wohl kaum möglich sein. Deutschland ist gut genug besetzt, um das Halbfinale zu erreichen. Ab dem Viertelfinale gehört natürlich immer ein wenig Glück dazu."

Marcel van Vuren (früherer Trainer von Eintracht Emmerich und Fortuna Elten): "Deutschland war in der Vorbereitung vielleicht nicht so gut. Wenn es los geht, werden sie aber wieder da sein. Zum Problem könnte werden, dass mit Klose nur ein echter Angreifer dabei ist. Gerade die Stürmer sind bei den vergangenen Turnierern oftmals verletzt ausgefallen. Die holländische Elf hat weniger Qualität als sonst. Viele Leute sind sehr skeptisch. Die Euphorie ist in diesem Jahr nicht so groß."

(RP)