Fußball Derbysieger Rheingold

Gastgeber erkämpfte sich einen verdienten 2:1-Erfolg gegen den Lokalrivalen RSV Praest. Für die Szene des Jahres sorgte der Praester Angreifer Jens Ricken, der dem Schiri seine Brille anbot.

Vor rund 400 Zuschauern lieferten sich der VfB Rheingold Emmerich und der RSV Praest gestern ein ruhiges Bezirksliga-Derby – allerdings nur in der ersten Halbzeit. Ein Elfmeter, zwei Platzverweise, zahlreiche gelbe Karten und ein abseitsverdächtiger Siegtreffer zum 2:1 (0:1)-Endstand für den Gastgeber – nach dem Seitenwechsel ging's ordentlich zur Sache.

Die Gäste aus Praest gingen nach acht Minuten mit 1:0 in Führung. Nach Freistoß von Fabian Hesse verwertete Patrick Gottschling in Torjägermanier zum 1:0. Rheingold war zwar bemüht, speziell Bülent Dogu rackerte enorm im Mittelfeld, agierte jedoch vorerst zu ideenlos im Spiel nach vorne. In der 35. Minute dann der erste gefährliche Angriff des Gastgebers. Ein Schuss von Sören Hoffmann landete am Pfosten. Rheingold kam nun immer besser ins Spiel, wobei die meisten Angriffe über die rechte Seite vorgetragen wurden. So auch in der 39. Minute, als Meik Kozak nach Vorarbeit des fleißigen Hoffmann mit einem Schuss an RSV-Keeper Steffen Nüssmann scheiterte. Neun Minuten nach der Pause fiel dann der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleichstreffer. Nach klarem Foul von Marcel Wolters an Max Rohrbach pfiff Schiedsrichter Ingo Heemsoth Elfmeter. Zwar hatte Nüssmann die Finger noch am Ball, aber letztlich landete der von Meik Kozak geschossene Strafstoß zum 1:1 im Netz. Wolters, der für das Foul die Gelbe Karte sah, erlaubte sich nur wenige Minuten später ein Allerweltsfoul und musste mit Gelb-Rot vom Platz – jetzt war endgültig Stimmung in der Bude.

Die Entscheidung fiel letztlich in der 76. Minute. Ein vollkommen verunglückter Schuss von Bülent Dogu landete auf dem Kopf von Jeremias Geurtsen, von dort aus schlug der Ball im Praester Tor ein. Die Gäste reklamierten lautstark eine Abseitsposition, Schiedsrichter Heemsoth sah's anders. Und schon lag der VfB Rheingold, der sich gestern trotz vieler Ausfälle kampfstark und diszipliniert präsentierte, mit 2:1 in Führung.

Rote Karte für Jens Ricken

Der RSV Praest wird in den nächsten Wochen ohne Angreifer Jens Ricken auskommen müssen. Dieser bot in der 84. Minute dem Schiedsrichter seine Brille an. Ingo Heemsoth fand diese Geste allerdings alles andere als komisch und revanchierte sich mit der Roten Karte.

"Der Schiedsrichter hatte einen schlechten Tag erwischt", meinte der Praester Trainer Roland Kock nach der Partie. "Wir sind noch enger zusammengerückt. So stelle ich mir eine echte Mannschaft vor", erklärte Rheingold-Trainer Marco Schacht.

(RP)
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