Fußball Der "Olli" mit der "7" hält sein Wort

Haldern · Hoher Besuch im Lindenstadion: Der "FC Landtag" trat gestern Abend gegen die "Veteranen"-Auswahl des SV Haldern an. Der ehemalige Landesverkehrsminister Oliver Wittke hatte den Auftritt der bunten Polit-Truppe in die Wege geleitet.

 Oliver Wittke (Mitte) im Gespräch mit den Halderner Einlaufkindern. Der ehemalige Landesverkehrsminister, der inzwischen die CDU im Bundestag vertritt, hatte den Auftritt des "FC Landtag" im Lindendorf vor drei Jahren angekündigt.

Oliver Wittke (Mitte) im Gespräch mit den Halderner Einlaufkindern. Der ehemalige Landesverkehrsminister, der inzwischen die CDU im Bundestag vertritt, hatte den Auftritt des "FC Landtag" im Lindendorf vor drei Jahren angekündigt.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Wenn Volker Jung erst einmal das Trikot übergestreift hat, zählt nur noch Fußball. "Schreiben Sie mal nicht, zu welcher Partei ich gehöre. Das tut nichts zur Sache. Ich bin Kapitän, Torwart und Vorsitzender des FC Landtag", sagte der Mann, der wenig später im Halderner Lindenstadion nach den Bällen hechtete. Deshalb sei nur so viel verraten: In den Vereins- und Landesfarben Grün-Weiß-Rot kommt die politische Couleur des Paderborners nicht vor.

 Fußballer unter sich: Halderns Urgestein Gisbert Meurs (l.) und Landtags-Kapitän Volker Jung beim Wimpeltausch.

Fußballer unter sich: Halderns Urgestein Gisbert Meurs (l.) und Landtags-Kapitän Volker Jung beim Wimpeltausch.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Gestern war die bunte Polit-Truppe, deren Mitglieder einfach nur ganz viel Spaß am Fußball haben, beim SV Haldern zu Gast. Die Kicker lösten mit dem Freundschaftsspiel gegen die "Veteranen" ein Versprechen ein, das der ehemalige Landesverkehrsminister Oliver Wittke vor drei Jahren abgegeben hatte. Damals hatte der Politiker aus Gelsenkirchen, der mittlerweile für die CDU im Bundestag sitzt, das Lindendorf besucht. "Ich war ganz begeistert, mit wie viel Engagement der Verein seinen Traum vom dritten Sportplatz verwirklicht hat. Und da habe ich gesagt, dass wir mal mit unserer Mannschaft kommen", erklärt Wittke, der gestern mit der Nummer 7 einige Minuten als trickreicher Rechtsaußen ran durfte.

"Da sieht man mal, dass manche Politiker ihre Versprechen halten", scherzte sein Parteifreund Christoph Gerwers. Der Bürgermeister überreichte den FC-Kickern einen Bildband der Stadt Rees und einen Likör Marke "Freundlicher Lindendörfler", musste aber auf seinen geplanten Einsatz in der Halderner Veteranen-Auswahl verzichten. Grund: "Ich hab Rücken."

Und dann nahm der perfekte Fußball-Abend seinen Lauf. Die Zuschauer genossen bereits leckere Bratwürstchen und kühle Getränke, als die jüngsten Kicker des SV Haldern beide Mannschaften aufs Feld führten. Als Hymne ertönte das Halderner Heimatlied von den blühenden Linden. Veteranen-Kapitän Gisbert Meurs nahm den NRW-Wimpel entgegen, der im Clubheim einen Ehrenplatz erhalten wird.

Zum 70-minütigen Spiel: Beide Mannschaften ließen gefällig den Ball laufen und boten einige sehenswerte Kombinationen. Schiedsrichter Dieter Bauhaus hätte auf seine Pfeife auch verzichten können, da beide Seiten offenbar Werbung für den Fairplay-Gedanken machen wollten. In der 18. Minute traf Edgar Wullweber nach Flanke von Werner Aleweiler per Kopf zum 1:0 für die Veteranen. Der FC Landtag ließ den Rückstand nicht auf sich sitzen und drehte kurz nach der Pause mit einem Doppelschlag den Spieß um. Aber die Halderner Oldies haben schließlich noch einen ehemaligen Nationalspieler in ihren Reihen: Jupp Tenhagen markierte in der 57. Minute den 2:2-Endstand. Tenhagen begrüßte gestern einen alten Bekannten. Wolfgang Euteneuer, mit dem er einst gemeinsam für den VfL Bochum in der Bundesliga gekickt hat, ist seit 20 Jahren als Spielertrainer des FC Landtag im Einsatz.

Zum Abschluss eines gelungenen Abends stand selbstverständlich im Clubheim für alle Beteiligten auch noch eine gesellige "dritte Halbzeit" auf dem Programm. Tabuthema: Politik.

(RP)
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