Motorsport Der künftige Formel 1-Pilot

Mit dem Meistertitel der Grand Prix 2-Serie in der Tasche stehen für Nico Hülkenberg die Türen zur Königsklasse endgültig offen. Einsätze für das britische Williams-Team gelten dabei als wahrscheinlich.

Mit seinem vorzeitigen Titelgewinn in der GP2-Serie hat der Emmericher Rennfahrer Nico Hülkenberg international für Furore gesorgt. Das britische Fachmagazin "Autosport", das weltweit als führendes Branchenblatt betrachtet wird, würdigt auf der eigenen Website die Leistung des Niederrheiners.

"Vor seinem Heimspiel auf dem Nürburgring war Hülkenberg nur Vierter der Gesamtwertung, aber dann nahm seine Saison mit drei Siegen in Folge eine andere Wendung", berichten die Briten. Die italienische Website "Italiaracing" schreibt: "Hülkenberg zeigte im GP2 von Rennen zu Rennen eine reifere Leistung. Hülkenberg ist der richtige Meister, er hat es redlich verdient, seinen Namen auf der Ehrentafel der Serie zu sehen und 2010 werden wir ihn im Williams in der Formel 1 sehen."

Möglicher Rosberg-Nachfolger

"Reif für die Formel 1!" So lautet auch das Urteil in der Münchener "tz". Das Boulevardblatt überschrieb in seiner gestrigen Ausgabe einen Bericht über den Erfolg Hülkenbergs mit diesem Titel — und fragt: "Löst er Rosberg bei Williams ab?" Inzwischen gilt es als sicher, dass der Wiesbadener Nico Rosberg, im Jahr 2005 erster Titelträger der damals neuen GP2-Serie, im nächsten Jahr entweder für McLaren oder für Brawn GP fährt, die beide mit Mercedes-Motoren an den Start gehen.

Hülkenberg, der bereits seit dem vergangenen Jahr als Testfahrer an den Rennstall aus dem britischen Didcot gebunden ist, könnte dann Rosbergs Platz als Einsatzfahrer übernehmen. Auch der Verbleib von Rosbergs aktuellem Teamkollegen Kazuki Nakajima gilt noch keinesfalls als sicher. Der Japaner kam Ende 2007 als Mitgift des Motorenlieferanten Toyota, aber Williams liebäugelt für nächstes Jahr mit anderen Triebwerken. Auch so könnte es also eine Möglichkeit für Hülkenberg geben.

Nico Hülkenbergs Manager Willi Weber hat allerdings schon erklärt, dass er mit mehreren Teams über die Einsatzmöglichkeiten seines Schützlings für die Saison 2010 verhandelt. "Williams hat ein Vorgriffsrecht", teilte Weber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gestern mit.

Nico Hülkenberg selbst fühlt sich bei Williams nach eigenem Bekunden "sehr wohl" und würde "gerne bleiben", wenngleich sein Manager aktuell auch noch mit "besseren und schlechteren" Teams im Gespräch ist.

(RP)
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