Formel 1 "Das wäre Nico nie passiert"

Der Emmericher Nico Hülkenberg wird den neuen Force-India-Boliden erst heute erstmals testen. Gestern machte ihm Ersatzmann Jules Bianchi einen Strich durch die Rechnung – der Franzose verursachte einen Unfall.

 Kollegen und Konkurrenten zugleich: Der Emmericher Nico Hülkenberg (vorne) und der Schotte Paul di Resta.

Kollegen und Konkurrenten zugleich: Der Emmericher Nico Hülkenberg (vorne) und der Schotte Paul di Resta.

Foto: Matt Dunham / dapd

Der Emmericher Nico Hülkenberg wird den neuen Force-India-Boliden erst heute erstmals testen. Gestern machte ihm Ersatzmann Jules Bianchi einen Strich durch die Rechnung — der Franzose verursachte einen Unfall.

 Wegen dieser Szene musste der Emmericher Nico Hülkenberg gestern tatenlos zuschauen: "Force India"-Ersatzmann Jules Bianchi hatte in einer Kurve die Kontrolle über den Boliden verloren und den Frontflügel zu Bruch gefahren.

Wegen dieser Szene musste der Emmericher Nico Hülkenberg gestern tatenlos zuschauen: "Force India"-Ersatzmann Jules Bianchi hatte in einer Kurve die Kontrolle über den Boliden verloren und den Frontflügel zu Bruch gefahren.

Foto: Cristina Quicler / AFP

"No more running today for us." Der Force India-Rennstall teilte die schlechte Nachricht für Nico Hülkenberg und seine eingefleischten Fans gestern um 15 Uhr auf seiner Facebook-Seite im Internet mit: "Für uns gibt's heute keine Rennen mehr." Damit verschiebt sich das offizielle Formel 1-Comeback des Emmericher Rennfahrers, der ursprünglich gestern den neuen Boliden auf der Rennstrecke im spanischen Jerez testen sollte, auf heute.

Kurz zuvor hatte Ersatzmann Jules Bianchi dem 24-jährigen Niederrheiner die Premiere im "VJM05" vermasselt. Der Franzose hatte sich in einer Kurve verschätzt und prompt den Frontflügel zu Bruch gefahren. Den Indern fehlten die nötigen Ersatzteile, um den Renner sofort reparieren zu können. Die kritischen Stellungnahmen der Fans von Nico Hülkenberg ließen nicht lange auf sich warten. "Ich kann nicht verstehen, dass man Bianchi, der überhaupt keine Erfahrung hat, den Wagen fahren lässt. So etwas wäre Nico nie passiert", lautete fünf Minuten später der Kommentar eines gewissen Amar Mohandas aus London. Die Replik von Sidharta Kumar: "Solche Dinge passieren in der Formel 1."

Nico Hülkenberg nahm das Missgeschick seines Kollegen ganz gelassen: "Jetzt müssen wir etwas improvisieren." Die Ingenieure von "Force India" zeigten sich gestern zuversichtlich, dem Emmericher wenigstens im Lauf des heutigen Freitags den ersehnten Fahrspaß ermöglichen zu können.

Komplimente für den Kollegen

Am Rande der gestrigen Testfahrten plauderte Nico Hülkenberg ganz entspannt mit den Journalisten vor Ort und äußerte sich auch über seinen Kollegen (und Konkurrenten) Paul di Resta. "Seine Meistertitel in der Formel 3 und der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft zeigen, dass er ein ernsthafter Gegner ist. Paul ist mental sehr stark", sagte der Emmericher.

Nico Hülkenberg weiß ganz genau, dass er Erfolge vorweisen muss, um sich dauerhaft einen Stammplatz in der Königsklasse zu sichern — bekanntlich hatte er 2010 beim britischen Williams-Rennstall eine bittere Erfahrung gesammelt. "In der Formel 1 musst du immer aufpassen. Ich selbst habe erlebt, wie schnell man bei einem Team rausfliegen kann", betonte der 24-Jährige. Gerade Force India ist dafür bekannt, Ersatzfahrer zu befördern, wenn das Stammpersonal die Erwartungen nicht erfüllt. Gestern ließ Jules Bianchi allerdings die Gelegenheit verstreichen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

(RP/rl)
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